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Interview: Thomas Siffling über Kreativität

 

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Ein Jazz-Trio ist nichts ungewöhnliches, eines ohne Harmonieinstrument (Keyboard, Klavier, Gitarre) schon. Thomas Siffling, Jazz-Trompeter aus Mannheim, hat mit seinem Trio dieses Experiment gewagt und dadurch neue, kreative Wege betreten. Was, wenn auf einmal Trompete und Bass ohne die Grundlage musizieren, die sonst so selbstverständlich von den Klavierakkorden kommt?

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Als Jazz-Liebhaber habe ich Thomas Sifflings Platte kitchen music verschlungen, weil sie vor Kreativität sprudelt, weil sie vertraut klingt und doch kein kalter Kaffee ist, und weil sie selbstverständliches in Frage stellt und gerade dadurch einen wunderbar neuen Zugang zu Vertrautem eröffnet. Am 30. Januar ist sein neues Album cruisen erschienen – auch das ist unbedingt empfehlenswert.

Ich habe Thomas Siffling gefragt, was für ihn Kreativität bedeutet und wie er neue Ideen findet.

1. Was ist für Sie “Kreativität”?

Kreativität ist eine Mischung aus vielem. Wenn man kreativ ist, verarbeitet man viele Sachen gleichzeitig und daher ist Kreativität eine hoch komplexe Angelegenheit. Man verbindet das Gelernte mit dem Erlebten und paart es mit den gerade auf einen einwirkenden Eindrücken und heraus sollte dann ein kreativer Output kommen.

Das Ganze muss dann in meinem Fall auch noch über das Instrument bzw. die Musik kommuniziert werden. Soll heißen: Kreativität fordert auch immer ein gewisses Maß, in diesem Fall an technischen Fähigkeiten, um die Kreativität auch wirklich umzusetzen und kommunizieren zu können. Daher gehört meines Erachtens zur Kreativität auch immer die Umsetzung dazu.

2. Wie finden Sie “neue” Ideen?

Neue Ideen gibt es überall! Sie liegen quasi auf der Straße, wie man so schön sagt. Du bekommst jeden Tag neue Eindrücke, erlebst jeden Tag wieder etwas Neues und so entstehen neue Ideen und Anregungen.

Sicherlich bin ich als Musiker natürlich in der schönen Situation, viel reisen zu können und somit noch mehr auch fremde Eindrücke zu bekommen. Im Moment sitze ich z.B. auf dem Flughafen in Chennai/Indien und schreibe Ihnen meine Gedanken. Ich bin gerade auf einer zweiwöchigen Indien/Sri-Lanka-Tournee und bekomme täglich wahnsinnig viel neue Eidrücke und Ideen.

Aber auch zu Hause im so genannten Alltag ist dies möglich. Man muss nur open minded sein und mit offenen Ohren und Augen und mit viel Interesse durch’s Leben laufen. Oft sind es gerade die Kleinigkeiten, die uns inspirieren und kreativ werden lassen.

3. Was tun Sie, wenn Ihnen einmal einfach nichts einfallen möchte?

Das ist Gott sein Dank noch nie passiert :-) Ich denke aber, dass diese Situation nie eintreten wird, da man ja immer noch auf das, wie oben schon genannt, Erlernte zurückgreifen kann. Soll heißen: man kann in Floskeln oder Redewendungen sprechen bzw. musizieren und sich somit erstmal eine gewisse Sicherheit geben und dann kommt die Kreativität dann meistens doch ganz schnell. Man gibt sich quasi selber den ersten Ruck.

[Fotos: www.thomassiffling.com und Schindelbeck Fotografie

 

Schwerpunkt Kreativität: Hereinspaziert, liebe Ideen!

Woran denken Sie, wenn Sie an kreative Berufe denken? Mathematik? Wohl kaum. Philosophie? Im Ernst? Und wie wäre es mit einem Lehrer, ausgerechnet für Mathematik und Philosophie? Albern, oder?

Falsch gedacht, Sie kennen wohl Timo Off noch nicht. Timo ist Ideenfänger, Querdenker, hat Mathematik und Philosophie studiert und als Lehrer gearbeitet. Und wenn Sie Timos Ideen kennen lernen, dann werden Sie verstehen, warum das so gut zu ihm passt: jeder ist kreativ, wenn er sich nur traut, ein guter Ideengastgeber zu sein. Diese Botschaft ist es, die Timo in seinem Blog Geistesblitz seit Jahren erfrischend präsentiert und in seinen Workshops anschaulich vermittelt.

Vor kurzem ist sein neues Hörbuch Reise ins Land der Ideen erschienen, ein toller Ratgeber für alle, die noch immer glauben, Kreativität wäre nur etwas für Genies. Die wichtigsten Inhalte bringt er für uns in dem folgenden Artikel auf den Punkt. Viel Spaß und

Hereinspaziert, liebe Ideen!

von Timo Off

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Ideen sind kleine freche Biester, die mal vorlaut, aber sehr oft schüchtern sind. Sie fliegen vorbei, sie berühren uns und oft genug lassen wir sie ungenutzt weiterziehen. Damit Ideen zu Ihnen kommen und bleiben, können Sie
A. Ihren Ideen ein guter Gastgeber sein
oder
B. Ihre Ideen zielgerichtet einladen.

A. Seien Sie Ideengastgeber!

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Ich stelle Ihnen vier Eigenschaften von Ideen vor, die Sie zugleich nutzen können, um noch mehr Ideen einzuladen.

1. Ideen lieben die Gesellschaft ungewöhnlicher Themen. Schaffen Sie sich überraschende und erfrischende Einblicke: Fahren Sie auch einmal auf anderem Weg zur Arbeit und beobachten Sie wieder, was es zu sehen gibt! Lesen Sie Magazine aus „fremden“ Themen am Kiosk. Sprechen Sie mit Experten aus einem Unternehmen, dass so gar nichts mit Ihrer Profession zu tun hat. Probieren Sie täglich etwas kleines Neues aus. So kurbeln Sie Ihre Ideenproduktion an.

2. Ideen lieben Stille. Nicht an den lauten Orten und nie vor dem Fernseher kommen Ideen zu uns. Ideen kommen in den leisen Momenten, mitten in den Routinetätigkeiten zu uns. Genießen Sie das Joggen im Park, den stillen Blick in die Sonne und ausreichenden Schlaf, um Ihrem Gehirn die Möglichkeit zu geben, Antworten zu finden.

3. Ideen lieben Leidenschaft. Weder das flaue „ganz gut“ noch das müde „wird schon schief gehen“ kann Ideen anlocken. Nur mit breiter Brust, heißem Herzen und klaren Gedanken können Sie Ideen stärken. Entweder die Idee ist es wert, dass Sie für sie eintreten, für sie kämpfen und sie pushen oder eben nicht. Vertrauen Sie Ihren Ideen und es werden sich noch mehr Ideen in Ihre Nähe trauen.

4. Ideen lieben das Spiel. Das Spiel ist das Ein und Alles und doch ist nichts wirklich ernst. Wenn Sie spielen, d.h. wenn Sie Dinge ausprobieren, wenn Sie etwas wagen (sei es privat oder im Beruf!), dann seien Sie ein echter Spieler: Sie können gewinnen, verlieren oder einfach: immer wieder etwas dazulernen. Sich verlieren im Spiel und doch zu wissen, dass es nur ein Spiel ist.

Das Schöne ist, dass Sie sich mit Ihren kreativen Gedanken selbst anstecken werden. Je öfter Sie auf Ihre Ideen achten, umso öfter werden Ihnen Ideen zufliegen. Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie stets etwas zu schreiben dabei haben, um Ihre spontanen Ideen festhalten zu können.

B. Laden Sie Ideen zielgerichtet ein.

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Natürlich gibt es spontane Geistesblitze. Und auch wenn ich Ihnen im Folgenden ein Modell vorstelle, wie sie zielgerichtet Ideen finden können, so bleibt immer genug Impulsivität, Ungeplantes übrig. Doch mit Peter Zadeks Bild gesprochen: nur wenn Sie planvoll und zielgerichtet ein Saatkorn aussäen, kann ein Baum wachsen.

Ideen zu finden und umzusetzen ist für mich ein vollständiger Prozess. Wenn Sie noch nicht wissen, wie eine Lösung aussehen kann, dann haben Sie noch keine Vorstellung, d.h. kein Bild von der Lösung. Mein Modell eines kreativen Prozesses hat vier Phasen, die jede einzeln notwendig ist, um bewusst gesteuert zum Ziel, das heißt zu neuen Ideen zu gelangen.

Erste Phase: B wie Beschreibung! Zu Beginn geht es darum, zu beschreiben, was eigentlich das Problem ist. Denn wenn Sie nicht genau wissen, was Sie suchen, dann können Sie das, was Sie finden, auch nicht angemessen beurteilen, ob es Ihnen nützt! Je komplexer die Aufgabe, desto wichtiger ist es, das Problem genau zu beschreiben. Was sind die Hindernisse, die verhindern, dass Sie sofort Ihr Ziel erreichen?

In dieser ersten Phase wird das Problem von einem irgendwie vor uns liegenden Gefühl in eine sprachliche Form gebracht: Das Problem wird zur Sprache gebracht!

Zweite Phase: I wie Informationssammlung und Informationsanordnung! In der ersten Phase haben Sie das unklare Problemgefühl zu einer schriftlich fixierten Problemfrage gemacht, Sie haben sich damit das Problem angeeignet, d.h. es zu Ihrem Problem gemacht. Jetzt geht’s ans Faktensammeln: welche Informationen gibt es bereits? Was wissen Sie alles über das Thema? Was fällt Ihnen alles schon jetzt ein? Alle Informationen werden anschließend geordnet.

In diese Phase gehören auch verschiedene andere Arbeitstechniken, mit denen Sie auf neue Ideen gebracht werden können, so genannte Kreativitätstechniken. Durch diese kreativen Arbeitsmethoden helfen Sie sich, die gesammelten Informationen neu anzuordnen.

Dritte Phase: L wie Licht oder Lösung! Das ist der kreative Sprung. Das ist endlich das, wonach Sie gesucht haben! Eine neue gedankliche Verbindung tritt an die Oberfläche Ihres Bewusstseins. Sie haben sie gefördert durch gute Vorbereitung.

Diese Phase lässt sich noch auf andere Weise befördern: Und zwar, indem wir auf einen angemessenen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung achten! Sowohl intensive Arbeitsphasen am Problem als auch entspannte Phasen abseits des Problems sind wichtig, damit Ihr Gehirn sortieren und zuverlässig arbeiten kann. Das warme Licht der Lösung kann manchmal auch dann aufscheinen, wenn Sie nicht damit rechnen. Seien Sie gewappnet! Das Schöne an der Lösung: Sie wirkt einfach und einleuchtend. So als hätte es nie eine andere Lösung sein können.

Vierte Phase: D wie D-arstellung und D-urchsetzung! In der dritten Phase ist die Idee zum ersten Mal greifbar geworden. Jetzt muss sie kritisch geprüft werden: Ist diese Idee auch wirklich rundherum brauchbar? Wie lässt sie sich umsetzen? Ist sie wirklich die richtige Antwort auf die Ausgangsfrage?

Alles das muss konkret, also anfassbar gemacht und – na klar! schriftlich festgehalten werden. Anschließend geht es dann darum, andere Menschen von dieser Idee zu überzeugen. Sie müssen die Idee überzeugend präsentieren und durchsetzen. Und das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn für andere Menschen ist diese Idee neu und damit erst einmal ungewohnt, vielleicht nicht offensichtlich.

Zusammengefasst kommen Sie durch die vier Phasen

  • Beschreibung
  • Informationssammlung
  • Lösung / Licht
  • Darstellung & Durchsetzung

zum Kunstwort B-I-L-D, oder kurz zum Bild der Lösung! Mit diesem BILD der Lösung, kommen Sie zielgerichtet vom Problem zur Durchsetzung der Lösung.

Gutes Gelingen!

Wie kommt man auf Ideen?

Wie finde ich passende Bilder? Wie kommt man auf interessante Geschichten? Wie kann ich das Design noch ein bisschen verbessern? Oder kurz: wie komme ich auf Ideen?

Das ist eine der mir am häufigsten gestellten Fragen. Neben den üblichen Ratschlägen: gute Vorbereitung, mit offenen Augen durch’s Leben gehen, mit anderen über das Thema sprechen, gibt es ein paar handfeste Tipps, die Sie darin unterstützen schneller und zielgerichteter auf Ideen zu kommen.

In den kommenden drei Wochen finden Sie hier solche Tipps von Kreativen aus unterschiedlichsten Bereichen in Form von Gastbeiträgen und Interviews. Morgen geht es los mit dem Schwerpunkt Kreativität. 

PowerPoint ist nur ein Werkzeug

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Wohl kaum jemand ist noch nicht mit Arbeiten des Stardesigners Stefan Sagmeister in Berührung gekommen, vor allem seine CD-Cover sind weltbekannt (etwa das Rolling-Stones-Cover Bridges to Babylon). In den vergangenen Jahren hat er für einiges Aufsehen mit seiner Aktion „Things I have learned in my life so far“ gesorgt, für die er seine „Lebensweisheiten“ aus typografischer Sicht in Szene gesetzt hat. Sehr spektakulär war z.B. seine Aktion Everybody always thinks they are right, für die er riesige aufblasbare Affen in sechs schottischen Städten aufgestellt hat. Einen schönen Überblick über diese und weitere Weisheiten liefert diese kurze TED-Präsentation zu dem Projekt:

Nun müssen Sie mit Ihrer Präsentation zwar nicht unbedingt ein Stardesigner werden, aber die ein oder andere verrückte Idee kann auch nicht schaden, um mit Ihrer nächsten Präsentation Ihre Botschaft noch ein bisschen überzeugender herüber zu bringen. Warum aber wollen diese Ideen allzu oft einfach nicht kommen, so dass das Ergebnis dann irgendwie doch wieder typisch PowerPoint ist?

Vielleicht weil Sie Ihren Vortrag von Anfang an in PowerPoint erstellen. Nun ist aber PowerPoint nicht gerade ein Quell der Inspiration, sondern lediglich das Werkzeug, mit dem Sie Ihre Folien basteln. Und wie bei allen Werkzeugen gilt auch hier Mark Twains berühmter Ausspruch: „Wer einen Hammer besitzt, für den sieht alles wie ein Nagel aus.“ Anders ausgedrückt: Im PowerPoint-Korsett, erst recht im noch engeren Korsett eines Templates, sieht eben jeder Vortrag wie eine Liste von Stichpunkten aus. Neue Ideen brauchen aber ein bisschen Freiheit.

Stefan Sagmeister löst dieses Problem auf ganz pragmatische Weise. Er bezeichnet sich selbst als jemanden, der sich gar nicht besonders gut mit seinem Werkzeug (i.d.R. der Computer) auskennt. Gerade deshalb macht er sich erst gar keine Gedanken darüber, wie man eine Idee denn überhaupt umsetzen kann. In einem (etwas bizarren) Interview formuliert er das so:

„Ich überlege Konzepte, ohne dass es einen Einfluss gibt, ob das einfach, mittelschwer, schwer oder unglaublich schwer in der Herstellung ist.“

 Klar muss im Nachhinein alles umgesetzt werden, aber wenn Sie eine richtig gute Idee hatten, dann werden Sie vielleicht überrascht sein, wieviel am Ende doch umsetzbar ist – weil es vielleicht doch gar nicht so schwer ist, wie es auf den ersten Blick aussah, weil es einfach eine gute Idee war, die Sie unbedingt umsetzen wollen, oder weil Sie gar am Ende jemanden davon begeistern, der Sie bei der Umsetzung unterstützt.

Ab nächster Woche dreht sich hier drei Wochen lang alles um das Thema Kreativität und Ideenfindung. Einige hochkarätige Gastautoren und Interviewpartner verraten Ihnen Tipps und Tricks zur Ideenfindung und zeigen Ihnen, dass Kreativität nichts mit Genialität oder Zufall zu tun hat, sondern in jedem, wirklich jedem (also auch in Ihnen) steckt. Am 3. Februar geht’s los.

Links zu diesem Artikel
Eine weitere TED-Präsentation von Stefan Sagmeister
Homepage von Stefan Sagmeister
Things I have learned in my life so far
Wenn Designer Folien designen

Wie man eine perfekte Präsentation hält

 

Steve Jobs bei der WWDC08-Konferenz

„For the first time in a decade, I’m getting to spend the holiday season with my family, rather than intensely preparing for a Macworld keynote.“

Dieser Satz aus einem Brief, in dem Apple-Chef Steve Jobs sich gestern zu seinem Gesundheitszustand äußerte und begründet, warum er dieses Jahr nicht die Eröffnungsrede der Macworld-Messe hält, bringt eindrucksvoll auf den Punkt, was für den Schritt von einer guten zu einer perfekten Präsentation nötig ist: üben, üben, üben.

[Foto: Steve Jobs at WWDC 2008 von Danny Novo@flickr.com unter CC-BY lizenziert]

 

Playmobil oder Lego?

Ein Haufen bunter Legosteine

Auf einer Weihnachtsfeier entwickelte sich (mal wieder und nach all den Jahren immer noch) eine lebhafte Diskussion um die Frage, ob Playmobil oder Lego das bessere Kinderspielzeug sei. Die meisten Gesprächsteilnehmer vertraten die Ansicht, dass Lego selbstverständlich sinnvoller sei, weil es die Phantasie und Kreativität der Kinder stärker anrege und das logisch-konstruktive Denken fördere. Man habe einfach viel mehr Möglichkeiten. Der härteste Schlag des Lego-Lagers war: „Playmobil ist so etwas wie Barbie für Jungs, da kann man ja nix verändern.“ Und schließlich triumphierte er: „Ich habe mich sowieso nur dafür interessiert, die Dinger aufzubauen und immer weiter zu verbessern. Wenn ich fertig war, waren Sie uninteressant.“

Eine Playmobil-Szene

Ich war mir da nicht so sicher. Wenn ich meine Tochter beobachte, mit welcher Hingabe Sie mit dem Playmobil-Forsthaus spielt und sich dabei immer neue Situationen und Geschichten ausdenkt, werde ich den Eindruck nicht los, als seien die obigen Argumente des Lego-Lagers einem verbreiteten Missverständnis geschuldet. Es kommt eben nicht nur darauf an, „coole Dinger“ zu bauen, sondern es kommt auch darauf an, zu verstehen, wofür und wie man sie einsetzt. Playmobil fördert das Einfühlungsvermögen und das Geschichtenerzählen, eine Kompetenz, der gerade in Ingenieurs- oder Wirtschaftsberufen wenig Bedeutung beigemessen wird, die demjenigen, der Sie beherrscht, aber große Vorteile bietet (natürlich auch in Präsentationssituationen).

Ist also Playmobil das bessere Spielzeug? Keineswegs, aber es ist eben auch nicht per se das schlechtere; es kommt – wie so oft – darauf an. Unterschiedliche Kinder haben unterschiedliche Vorlieben und Fähigkeiten; und die kann man als Eltern fördern, indem man verstärkt auf das Spielzeug setzt, das dem eigenen Kind entgegenkommt. Und warum sollte man dabei im übrigen nur auf ein Pferd setzen? Ich selbst habe früher mit beidem gerne gespielt und heute tun das meine Kinder auch (und ich spiele immer noch gerne mit).

Links zu dem Thema:
Lego-Homepage
Playmobil-Homepage

[Fotos: Lego Color Bricks von 713 Avenue@flickr.com und PLAY TIME with PLAYMOBIL!! von elisfanclub@flickr.com, beide Fotos unter CC-BY-SA lizenziert]

Herbstinspirationen

bunte Herbstblätter

Der Herbst ist eine wunderbare Zeit für Inspirationen. Bunte Blätter, die die Landschaften wundervoll einfärben, kalte Herbstwinde, die altes wegwehen und Platz für Neues schaffen, und ein gemütlicher Familienabend vor dem Kamin, bei dem man prima abschalten kann. Und all das an einem entspannten Wochenende bei meinen Freunden und Verwandten im herbstlich-schönen Franken. Darauf freue ich mich. Ich bin dann mal raus. Bis nächste Woche.

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Mackendetektor

Camcorder

Der eine fährt sich ständig mit der Hand durch die Haare, ein anderer fuchtelt wild mit den Händen herum, ein dritter spielt ständig mit seinem Kugelschreiber. Der eine sagt ständig „äh“, ein anderer verwendet furchtbar verschachtelte Sätze und ein dritter verhaspelt sich ständig beim Sprechen.

Jeder hat irgendwelche Macken. Das Hinterlistige daran: das geschieht meist unbewusst, wir selbst nehmen unsere Macken in der Regel nicht wahr. Ändern können wir sie aber nur, wenn sie uns bewusst werden. Deshalb sollten Sie sich unbedingt einmal bei einem Vortrag auf Video aufzeichnen. Nein wirklich! Tun Sie das einmal. Sie brauchen gar nicht übermäßig kritisch zu sein, niemand im Publikum sitzt dort und achtet mit Adleraugen auf jede kleinste Ihrer Macken. Aber bei all den Dingen, bei denen Sie selbst die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, haben Sie danach die Möglichkeit, Sie zu ändern – weil Sie Ihnen bewusst geworden sind. Probieren Sie es einmal! 

Buchempfehlung: Nick Morgan – Give Your Speech, Change the World

Buchempfehlung: Nick Morgan - Give Your Speech, Change The World

Mit Ihren Präsentationen können Sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen: vielleicht wollen Sie Ihre Kunden von den Vorzügen Ihres Produktes überzeugen, vielleicht Ihren Kollegen die komplizierten Details Ihrer neuen Lösungsidee erläutern oder Ihre Mitarbeiter motivieren, in den kommenden entscheidenden Wochen noch einen Tick mehr Leistung zu bringen. Was auch immer Ihr konkretes Ziel ist, jedesmal wollen Sie in den Köpfen Ihrer Zuhörer etwas bewegen. Sie wollen also nicht weniger, als die Welt zu verändern.

Das ist die Botschaft von Nick Morgans exzellentem Buch „Give Your Speech, Change The World“. Eine Präsentation, mit der Sie nicht die Welt verändern wollen, die nichts bewirken soll, ist vergeudete Zeit für Ihre Zuhörer und für Sie selbst.

Morgan behandelt intensiv die drei Themen „Vorbereitung“, „Richtiges Üben“, und den „Vortrag“ selbst. Als roter Faden ziehen sich seine beiden Kernaussagen durch das Buch:

  1. Erfolgreiche Präsentationen sind auf das Publikum ausgerichtet.
  2. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Präsentation ist das Üben.

Zur Vorbereitung einer zielgruppengerechten Präsentation beschreibt Morgan einen 7-Stufen-Prozess, der in allen Phasen darauf ausgerichtet ist, das Verständnis der Zuhörer zu erhöhen. Natürlich ist das alles nicht neu, doch ist es eine der überzeugendsten Darstellungen des Themas, kompakt und umfassend. Anschließend behandelt der Autor sehr ausführlich das Thema Üben, was ich so noch in keinem anderen Buch gesehen habe. Im letzten Teil gibt Morgan zahlreiche Tipps für den eigentlichen Vortrag und erklärt, wie man das Publikum gezielt einbindet und anspricht – und dadurch letztlich charismatischer wird.

„It’s not what you say that counts in the end, but what the audience hears“

Der einzige Grund zu präsentieren ist, die Welt zu verändern.

Morgan spart nicht an provokanten Thesen. So dürfte es viele PowerPoint-Nutzer überraschen, wenn er empfiehlt, eine Präsentation nicht mit einer Zusammenfassung zu schließen, da sie eine wirkungsvolle Handlungsaufforderung verhindert, weil viele Zuhörer schon abschalten. Gleiches gilt erst recht für die beliebten Fragerunde im Anschluss an eine Präsentation. Wie immer darf man das natürlich mit ein wenig Distanz betrachten, aber Morgans Gründe und Alternativen sind lesens- und beachtenswert.

Die einzige Schwäche des Buches ist, dass ihm ein wenig die Spritzigkeit fehlt. Aber über gelegentliche Längen kann man leicht hinwegsehen angesichts der Fülle an Ratschläge. In jedem von ihnen spürt man die geballte Kompetenz, die Nick Morgan ausstrahlt; hier spricht jemand, der sein Handwerk versteht. Ein absolut empfehlenswertes Buch.

(Nick Morgans Buch „Working The Room“ ist übrigens nur die gebundene Ausgabe des hier besprochenen Buches).

Links zu den Thema:
Nick Morgans Blog Public Words
Nick Morgans Firma Public Words
Ein Artikel von Nick Morgan zum Thema Üben

Die Chef-Order

Gestresster Mann starrt auf sein Laptop

Es gibt viele gute Gründe zu präsentieren. Einer der häufigsten ist wahrscheinlich die “Chef-Order”. Gut, Sie müssen also. Es gehört ja auch irgendwie zu Ihrem Job.

Aber eigentlich haben Sie überhaupt keine Zeit, denn der Terminkalender ist voll, die nächste Deadline für’s Projekt naht und einen Bericht müssen Sie auch noch schreiben. Was tun?

Zum Glück hat Ihr Chef gesagt, Sie sollten sich nicht so viel Aufwand machen: “Nehmen Sie am besten ’was, was Sie schon haben.” Also gut: ein paar Folien aus der letzten Projektbesprechung zusammengekratzt, davor das Unternehmensprofil eingefügt (gibt’s ja fertig in der Unternehmenspräsentation) und Ihr Kollege hat bestimmt auch noch ein paar Folien aus seinem Projekt. Puh, da sind Sie ja dann doch noch einmal glimpflich davon gekommen.

Sind Sie vielleicht wirklich, und wahrscheinlich ist sogar Ihr Chef zufrieden. Sollte er aber nicht! Warum nicht? Weil Sie schon oft genug auf der anderen Seite saßen und wissen, wie wenig hilfreich, um nicht zu sagen langweilig, solche Vorträge um der Vorträge willen häufig sind.

Warum befreien Sie sich nicht von dem Folienzwang? Bringen Sie einen Prototyp mit, zeigen Sie passende Bilder und vor allem: investieren Sie die Zeit lieber dafür, sich zu überlegen, was Sie sagen wollen (und Ihren Chef zu fragen, was der Zweck des Vortrags ist), anstatt ein paar unzusammenhängende Folien, die nicht einmal auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind, mit viel zu viel Aufwand in eine halbwegs sinnvolle Struktur zu bringen. Wenn Sie am Ende doch die ein oder andere Folie wiederverwenden können, prima. Wenn nicht, dann haben Sie aber das gute Gefühl, etwas sinnvolles zu sagen zu haben. Die Chance, die Kunden zu beeindrucken, erhöht das allemal. Nutzen Sie diese Chance und zeigen Sie, was Sie können – auch Ihrem Chef.

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Dr. Michael Gerharz