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Stolz

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Der amerikanische Maler Bob Ross, Schöpfer der nach ihm benannten Maltechnik, mit der selbst Laien in kürzester Zeit ansehnliche Bilder auf die Leinwand bringen, die aber von „Experten“ nicht selten kritisiert wurde, erklärte in einem Interview seine Methode folgendermaßen:

Traditionally, art has been for the select few. We have been brainwashed to believe that Michaelangelo had to pat you on the head at birth. Well, we show people that anybody can paint a picture that they’re proud of. It may never hang in the Smithsonian, but it will certainly be something that they’ll hang in their home and be proud of. And that’s what it’s all about.

Was Ross über das Malen sagt, gilt gleichermaßen für die Fähigkeit, zu zeichnen, Geschichten zu erzählen, Texte zu schreiben, Reden zu halten und für vieles mehr. Es kommt nicht darauf an, Meisterwerke der Malerei oder Erzählkunst zu produzieren, oder zu präsentieren wie Steve Jobs. Es kommt darauf an, Geschichten, Texte oder Präsentationen zu entwickeln, auf die Sie stolz sein können anstatt sich dafür zu entschuldigen mit Ausreden wie „keine Zeit“, „bin ja kein Designer“ oder „das haben wir immer schon so gemacht“.

Und genau wie beim Malen muss man dafür kein „Auserwählter“ sein. Alles was Sie brauchen ist ein wenig Mut, Übung und die ein oder andere Anregung, die Ihnen zeigt, wie Sie mit einfachen Mitteln Ergebnisse erzielen, auf die Sie solz sind.

Für diejenigen, die Bob Ross nicht kennen ist hier ein kurzer Ausschnitt aus einem seiner vielen hundert Videos. Einige weitere finden Sie u.a. bei YouTube.

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Zeit für Inspirationen

Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide

Tage wie diese muss man nutzen. Zur Entspannung, zum Kräfte tanken, zur Inspiration. Deswegen sind wir an diesem fantastischen Wochenende in die wunderschöne Wahner Heide gefahren, die bei uns vor der Haustür liegt.

Zeit für Inspirationen

Gerade wenn man ständig den Dingen auf den Grund geht, nach dem Besonderen sucht und das Wesentliche auf den Punkt bringen möchte, braucht man auch immer wieder Abstand, um danach mit frischem Blick die Dinge noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten zu können. Man muss sich Zeit nehmen, das Besondere im Alltag zu entdecken, um das Besondere auch in speziellen Produkten und Ideen finden zu können.

Eindrücke festhalten

Auch deswegen halte ich besondere Momente gerne fest. Das ist heute leichter als jemals zuvor. Mit meinem iPhone habe ich Notizbuch und Kamera immer dabei. Ein paar Schnappschüsse sind damit von besonderen Augenblicken leicht gemacht. Der Fotograf Chase Jarvis bringt das in seinem schönen Buch The best camera is the one that’s with you auf den Punkt:

Wir alle wissen, dass ein Foto nicht über seine Auflösung, seinen Dynamikbereich oder sonst irgendetwas technisches gemessen wird. Es wird gemessen über seinen einfachen – manchmal tiefsinnigen, ein anderes Mal absurden oder humorvollen oder skurrilen – Effekt, den es auf uns hat. … Für mich hat das iPhone einen Traum wahr gemacht. Ein Knopf. Immer dabei. Jederzeit zugreifbar.

Mit offenen Augen

Wer Bilder, Beispiele und Geschichten sucht, um seine Ideen besser zu erklären, der braucht dazu nicht nur Kreativität, sondern auch Inspiration. Die findet man nicht nur durch bloßes Nachdenken, sondern insbesondere, indem man mit offenen Augen durch die Welt geht. Ein Notizbuch und eine Kamera sind dabei ungeheuer nützlich, um die wertvollen Inspirationen, die mir über den Weg laufen, festzuhalten. So wie diese Eindrücke aus der Wahner Heide.

Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide
Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide
Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide

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Schwerpunkt Kreativität

Wenn die Ideen sprudeln

Sie starten also mit der Vortragsvorbereitung. Natürlich beginnen Sie nicht sofort in PowerPoint, sondern überlegen sich erst einmal auf dem Papier, was Sie alles sagen könnten. Sie sammeln also. Irgendwo haben Sie gelernt, dass das mit einer Mindmap ganz gut funktioniert.

Schnell wird die Mindmap größer, denn Ihre Ideen sprudeln. Eine Idee ergibt die nächste. Das Beispiel Ihres Kollegen wäre nützlich. Ja, und gestern haben Sie noch in der Zeitung über diese neue Studie gelesen. Am besten erzählen Sie auch noch etwas über die Umwelteigenschaften. Ach ja, das hat ja auch Auswirkungen auf … Und immer so weiter.

Ideen sprudeln unkontrolliert

Ihre Mindmap wächst und wächst … und wächst und … und auf einmal fragen Sie sich, wohin eigentlich. Gehören die Nutzerprofile jetzt auch noch in den Vortrag oder ist das eher unwichtig? Wie weit sollen Sie denn bei der chemischen Stoffzusammensetzung ins Detail gehen? Sollen Sie die Ideen zum Product Placement auch noch weiter ausbreiten?

Und dann schauen Sie sich Ihre Mindmap noch einmal an und stellen fest, dass Sie kreuz und quer und mindestens dreimal im Kreis gegangen sind; dass Sie eigentlich gar nicht so genau wissen, wo Ihr Ziel ist, welche Wege Sie gehen müssen und welche nicht.

Kann es vielleicht sein, dass Sie Ihr Thema noch nicht richtig auf den Punkt gebracht haben? Solange Sie einfach vage über “Ihr Thema” sprechen, laufen Sie Gefahr, sich zu verlaufen, vom Hölzchen auf’s Stöckchen zu kommen, höchstens zufällig genau die richtigen Informationen zu liefern. Wenn Sie sich aber überlegen, für wen Sie Ihren Vortrag halten, und was die Zuhörer eigentlich erfahren wollen, können Sie ihnen genau die Informationen geben, die sie brauchen.

Irgendwann in der letzten Woche klingelte mein Telefon wegen genau dieses Problems. Jemand wollte einen Vortrag zum Thema “Energieverbrauch” halten. Er konnte sein Thema einfach nicht eingrenzen, glitt in immer weitere Abzweigungen und Feinheiten ab. Erst als er sein Thema für seine Zielgruppe auf den Punkt gebracht hatte – “Ökologisch Renovieren – 10 Tipps zum Wohlfühlen und Sparen” – sprudelte er kontrolliert und sprintete in die richtige Richtung. Das Thema war konkret und greifbar geworden.

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Lukas Pustina: Keine Idee mehr verlieren mit dem Überallgedächtnis

Porträt Lukas Pustina – Autor des Überallbüro-Blogs

Immer wieder werde ich in Seminaren und Vorträgen gefragt, wie man gute Geschichten und Beispiele findet. Neben den zahlreichen Kreativitätstechniken hilft dabei vor allem eines: Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.

Doch wie behält man all die interessanten Dinge, die man tagein, tagaus findet, im Gedächtnis? Man schreibt Sie auf. Und damit man seine Notizen immer und überall wiederfindet, tut man das am besten digital.

Ich habe Lukas Pustina gebeten, uns seine Methode des Überall-Gedächtnisses in einem Gastbeitrag zu erläutern. Lukas Pustina ist IT-Consultant und Autor des Produktivitätsblogs Überallbüro. Dort gibt er Tipps und Anregungen für zeitgemäßes Arbeiten und zeigt konkret und praktisch auf, wie man motiviert und produktiv seine Arbeit unabhängig von Ort und Zeit erledigen kann. Seine zentrale These lautet: Sei kreativ, wann und wo du es am besten bist.
Keine Idee mehr verlieren mit dem Überallgedächtnis Im Vorfeld eines Vortrags wissen wir meist über was wir sprechen wollen, jedoch wie wir unsere Inhalte überzeugend präsentieren ist noch nicht klar. Es sind aber gerade die Storys, die unseren Inhalt zu unseren Zuhörern transportieren.

Ideenentdeckung

Aus diesem Grund beginnen meine Vortragsvorbereitungen viel früher als die tatsächliche Ausarbeitung des Vortrags. Denn im Gegensatz zum eigentlichen Inhalt wird mir erst mit der Zeit klar, wie ich diesen Inhalt für meine Zuhörer aufbereiten werde.

Inspiration für Ideen zu Storys, passenden Bildern und Fakten finde ich bei gezielter Recherche, beim täglichen Surfen im Internet, im Gespräch mit Kollegen oder bei Spaziergängen. Mal bringt mich ein Artikel aus einer Zeitschrift auf eine Idee oder ich entdecke eine Geschichte in einem Buch.

Ideen

Wann genau mir die passende Idee in Sinn kommt, ist jedoch nicht vorhersagbar, denn unser Gehirn kennt zwei Betriebsarten. Es arbeitet sowohl linear, auf den Moment konzentriert, als auch parallel im Hintergrund. Gerade diese Hintergrundaktivität ist für Assoziationen und damit neue Ideen zuständig. In diesem Modus werden Erinnerungen, Erfahrungen, Erlerntes und Erlebtes zu einem bestimmten Thema durchsucht und zu neuen Ideen kombiniert. Dies geschieht relativ unabhängig von unserer vordergründigen Aktivität – jeder, der eine Melodie im Radio hört, aber erst Minuten später auf den Titel kommt, erlebt gerade den assoziativen Teil unseres Gehirns in Aktion. Dieser kreative Prozess braucht Zeit.

Ideensammlung

Während der Vorlaufzeit zur Vortragsvorbereitung komme ich so immer wieder auf neue Ideen. Dabei ist es wichtig, diese Ideen festzuhalten und zu sammeln. Das Festhalten muss dabei so leicht wie möglich geschehen, ohne all zuviel abzulenken.

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Zum Sammeln meiner Ideen benutze ich daher die Software Evernote. Sie speichert Notizen und Dokumente aller Art und synchronisiert diese automatisch zwischen meinem Büro- und Home-Computer sowie meinem Smartphone. Auf diese Weise kann ich überall und jederzeit auf meine Notizen bzw. Ideen zugreifen.

Evernote ist mit wenig Mühe zu bedienen und integrierst sich so leicht in die persönliche Arbeitsweise. Über die eingebaute Volltextsuche, die man per Tastenkombination jederzeit auch aus anderen Programmen heraus aufrufen kann, lassen sich Notizen schnell und komfortabel wieder auffinden. Evernote erkennt und versteht sogar Text in Bildern und Fotos und fügt diesen zur Volltextsuche hinzu.

Digital-Ideen

Viel Inspiration bekomme ich beim täglichen Surfen im Internet, egal ob bei der gezielten Recherche oder doch zufällig. Es kann ein einzelner Absatz oder eine ganze Webseite sein. Mit Hilfe von Evernote kann ich beides mit nur einem Knopfdruck (Bild links) speichern und mit den passenden Tags meinem aktuellen Projekt hinzufügen (Bild rechts). Den Browserknopf gibt es für Safari, Firefox und Internet Explorer.

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Ebenso leicht lassen sich Screenshots festhalten. Dokumente aller Art können per Drag-n-Drop abgelegt werden.

Analog-Ideen

Natürlich findet man seine Ideen nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt. In diesem Fall kann man mit der Handykamera schnell ein Foto vom Schaufenster, der Zeitschriftenseite oder der Abbildung im Buch machen und direkt an Evernote übertragen – manchmal sagt ein Bild eben mehr als Tausend Worte. Mit Hilfe der eingebauten Texterkennung kann man auch solche Notizen leicht wieder finden.

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Pasted Graphic

So entstammt die Idee zur Erläuterung der Arbeitsweise unseres Gehirns dem Buch “Pragmatic Thinking and Learning”. Um sie nicht zu vergessen, habe ich schnell ein Foto der Buchseite mit der Smartphone-Software von Evernote gemacht.

Hat man Papierdokumente mit mehreren Seiten oder möchte man eine bessere Auflösung, so lässt sich Evernote mit geeigneten Scannern direkt verbinden, so das neue Scans direkt in Evernote abgelegt werden.

Ideenbox

Alle Notizen können über Tags markiert und so zu einem Projekt bzw. Vortrag zusammengefasst und wiedergefunden werden. Über die praktische Funktion “Zusammenführen” können einzelne Notizen zu einer neuen zusammengefügt werden, so dass man am Ende eine einzelne Box für alle Ideen, Gedanken, Inspirationen und Quellen zum Vortrag hat. Aus Ideen in dieser Ideenbox kann man sich später bei der eigentlichen Ausarbeitung des Vortrags die Storys, Bilder und Fakten heraussuchen, die am besten passen.

Versuchen Sie es selbst

Vorträge bestehen nicht nur aus nacktem Inhalt. Gerade die Verpackung einer Aussage hilft den Zuhörern, zu verstehen, was man sagen möchte. Dafür braucht es gute Storys, aussagekräftige Bilder und Beispiele sowie fundierte Fakten. Nur so kann man wirklich mit seinem Vortrag überzeugen. Die Entwicklung eines Vortrags benötigt deswegen Zeit. Jedoch können Kreativität und damit neue Ideen nicht immer auf Kommando abgerufen werden. Deswegen ist es umso wichtiger seine Ideen schnellstmöglich mit geringem Aufwand festzuhalten.

Ich setze dafür seit langem Evernote erfolgreich ein und verliere so keine Idee oder Anregung mehr. Versuchen sie es selbst. Diesen Gastbeitrag habe ich Schritt für Schritt von der Idee, über Brainstorming bis zum endgültigen, ausformulierten Text in Evernote entwickelt. Mit der Zeit kamen Bilder und Fotos dazu.

Evernote ist in der Basis-Version kostenlos und voll funktionsfähig. Die Premium-Version bietet verschlüsselte Datenübertragung, mehr Übertragungsvolumen und die Unterstützung für beliebige Dateiformate. Evernote gibt es für Mac OS X und Windows. Zur Zeit werden die Smartphones iPhone, Android, Blackberry, Windows Mobile und Plam Pre unterstützt.

Viel Erfolg beim Sammeln wünscht Ihnen,
Lukas Pustina

Weitere Gastbeiträge
Heide Liebmann – Authentisch präsentieren mit dem Nasenfaktor
Dr. Kerstin Hoffmann – Verständlich kommt von Verstand
Gitte Härter – Gut gelacht ist halb gewonnen
Alle Gastbeiträge

Richtig gute Folien

Vergangene Woche hielt ich einen Vortrag mit dem Titel “Richtig gute Folien”. Es war ein tolles Publikum. Von der ersten Minute an diskutierte es intensiv mit. Immer wieder gab es Anregungen und Beiträge, die den Vortrag mit wertvollen Ideen ergänzten. Eine wirklich runde Sache. Hier ist mein vollständiger Foliensatz:

Ich habe während des gesamten Vortrags keine einzige Folie verwendet

Ganz genau: Ich benutzte keine einzige Folie, der Beamer blieb schwarz. Der Punkt, auf den wir uns auch am Ende eindeutig verständigten, ist: Wer richtig gute Folien machen will, der muss zuerst einmal einen ganzen Berg voll Hausaufgaben machen. Denn nur wer eine klare Botschaft, eine starke Meinung, genügend Hintergrundwissen, einen roten Faden, einen Spannungsbogen, passende Geschichten, Anekdoten oder Beispiele und Ideen für passende Bilder oder Diagramme hat, der kann richtig gute Folien machen. Und die kommen dann meist ganz von selbst. Wer gut vorbereitet ist, für den ist eben die eigentliche Arbeit oft ein Klacks.

Post-Its für Fortgeschrittene

Im Duarte-Blog beschreibt das Team von Duarte Design ihren Prozess zum Überarbeiten einer Workshop-Präsentation. Beeindruckend ist die Verwendung von Post-Its zur Strukturierung der Folien für den Workshop.

Ich selbst nutze Post-Its intensiv zur Strukturierung von Ideen und zur Vortragsvorbereitung und setze es auch in Beratungen gerne ein. In Kombination mit einer Tafel ermöglichen sie eine Dynamik im Umgang mit Ideen, die ein starrer Computerschirm nicht bietet.

Ich kann vor- und zurücktreten, gruppieren oder umstrukturieren, Kommentare auf die Tafel schreiben und auf neuen Post-Its schnell neue Ideen skizzieren ohne kompliziert ein Diagramm mit der Computermaus zu zeichnen.

Es müssen ja nicht gleich, wie bei Duarte, acht volle Tafelwände werden, aber hilfreich ist diese Herangehensweise fast immer. Und falls Sie bestehende Folien in diesen Prozess integrieren möchten, hat Duarte auch einen Tipp für Sie bereit: Drucken Sie die Folien in Miniaturansicht aus und heften Sie sie einfach zwischen Ihre sonstigen Post-Its.

Lesenswerte Blogs

In der nächsten Woche zählt wieder einmal nur meine Familie, denn wir gönnen uns eine Woche Urlaub. Wie üblich überbrücke ich die Zeit mit einigen Empfehlungen auf lesenswerte Blogs.

Empfehlung: Creaffective-Blog

Seit vielen Jahren schreibt Florian Rustler in seinem Blog creaffective, wie sich Kreativität gezielt entfalten kann. Mit zahlreichen Beispielen und neuerdings auch vielen Videos werden hier Methoden der Ideenfindung erklärt, die dem Thema Kreativität vieles von dem Mythos rauben, nur Genies oder Künstler seien kreativ. Nach Florian Rustlers fester Überzeugung kann jeder kreativ sein. Einen guten Einstieg in seine Ideen gibt sein Gastbeitrag in diesem Blog.

Blog-Empfehlung: Überallbüro

In vielen Jobs ist heutzutage die Bindung an ein konkretes Büro mit festen Arbeitszeiten kaum notwendig. Kreativität kann man überall produktiv einsetzen. Mein Freund und Kollege aus Uni-Zeiten, Lukas Pustina, schreibt im Überallbüro wie man diese Freiheit eines völlig flexiblen Arbeitsumfeldes nutzt, um seine Arbeit effektiv zu planen und effizient umzusetzen.

Blog-Empfehlung: Förster & Kreuz

Anja Förster und Peter Kreuz sind so etwas wie der gesunde Menschenverstand in der deutschen Wirtschaftsliteratur. Ganz ähnlich zu den Botschaften Seth Godins vertreten Sie die Meinung, dass jeder selbst die Entscheidung in der Hand hält, ob er Hauptdarsteller oder Statist sein möchte. In ihrem Blog geben sie immer wieder Denkanstöße, um aus verkrusteten Strukturen auszubrechen und neue, vielversprechende (und vernünftige) Wege zu gehen. An vielen inspirierenden Beispiele belegen sie, dass das möglich ist.

Blog-Empfehlung: Change This

2004 hat Seth Godin die Webseite Change This ins Leben gerufen, um großen Ideen die Möglichkeit zu geben, sich zu verbreiten. Seitdem wurden dort hunderte sog. Manifeste veröffentlicht. Berühmte wie unbekannte Autoren, die sich nicht mit dem Status Quo zufrieden geben, stellen ihre Ideen hier kostenlos zur Verfügung. 

Erfolgreichere Meetings

Ärgern Sie sich manchmal über unproduktive Meetings, die zu lange dauern, bei denen die Teilnehmer zu passiv waren oder die kein greifbares Ergebnis erreicht haben, weil man sich viel zu lange mit unwesentlichen Details aufgehalten hat?

Warum probieren Sie in Ihren nächsten Meetings nicht einfach ein paar Veränderungen:

Planen Sie so wenig Zeit wie möglich für das Meeting ein und halten Sie sich an die Vorgabe (notfalls mit einer Eieruhr). Was Sie bis dahin nicht geschafft haben, wird vertagt.

Schicken Sie Ihren Teilnehmern Material zur Vorbereitung. Wer das Material nicht gelesen hat (dazu zählt auch “Ich bin leider nur kurz drübergeflogen” oder “Tut mir leid, ich hatte gestern noch unerwartet Termine”), wird höflich gebeten, das Meeting zu verlassen.

Sperren Sie sich nicht in einen Meetingraum ein, wenn das nicht nötig ist. Warum treffen Sie sich eigentlich nicht mal im Freien?

Verzichten Sie auf PowerPoint und führen Sie das Meeting im Stehen vor der Tafel oder dem Flip-Chart durch. (Wichtige Diagramme können Sie vorher ausdrucken.)

Machen Sie den Erfolg Ihres Meetings öffentlich, indem Sie Ihren Teilnehmern die Gelegenheit geben, das Meeting zu bewerten (am schwarzen Brett oder im Intranet).

Machen Sie Ihre Regeln öffentlich.

[Inspiriert durch den Beitrag Getting Serious about your meeting problem von Seth Godin] 

Die Lehren einer Krimiautorin

Szene aus einem Kriminalfilm

Als Autorin von über 20 Büchern und vielen Kurzgeschichten weiß Patricia Highsmith das ein oder andere darüber, wie man spannende Geschichten schreibt und wie man ganz allgemein kreativ schriftstellerisch tätig ist. Highsmith gehört zu den erfolgreichsten Krimiautoren des letzten Jahrhunderts. Bis heute gibt es ca. 25 Vefilmungen ihrer Bücher und Geschichten. Am bekanntesten davon sind sicher die Ripley-Bücher, insbesondere “Der talentierte Mr. Ripley”.

Einige ihrer Lehren* lassen sich leicht auf andere kreative Tätigkeiten, etwa das Erstellen von Präsentationen, anwenden.

Ein Notizbuch ist u.a. dafür da, um solche Dinge [wie Ideen, Geschichten, emotionale Erlebnisse] festzuhalten, selbst wenn man zum Zeitpunkt, an dem man sie aufschreibt noch keine passende Geschichte im Kopf hat.

Szene aus einem Kriminalfilm

Auf die Frage meiner Kunden, wie man denn auf gute Geschichten kommt, ist genau das eine meiner häufigsten Antworten: mit offenen Augen durch die Welt gehen und all das, wovon Sie bisher nur dachten, es sei eine interessante Geschichte, oder das passe ja genau zu ihrem Thema, aufzuschreiben. Auf diese Weise entsteht mit der Zeit eine beträchtliche Sammlung interessanter Geschichten.

Aufpassen sollte man dabei jedoch, dass man sein Werk nicht mit unnützen Informationen, sog. Gimmicks, also beiläufigem Wissen oder Effekten überlädt, die jedoch nichts zur Substanz beitragen. Highsmith:

Ich glaube, Gimmicks sind schwache Unterhaltung und man sollte nicht erwarten, dass intelligente Leser darüber begeistert sind.

Eine weitere Gefahr sieht Highsmith in zu ausschweifenden Erläuterungen, die letztlich die Spannung ruinieren:

Es gibt Autoren, die zu kurz schreiben. Aber auf einen davon kommen 100, die zu viel schreiben. Es gibt die Tendenz, es zu übertreiben mit Beschreibungen oder Erklärungen.

Szene aus einem Kriminalfilm

Highsmith bezieht sich hier auf zwei Gefahren. Erstens wird die Phantasie der Leser/Zuhörer mit zu vielen Details beschränkt. Bei Krimis ist das verständlicherweise unerwünscht, aber auch in Vortragssituationen legen Sie mit zu vielen Details Ihre Zuhörer gegebenenfalls auf Ihre Lösung fest, wo das Publikum möglicherweise selbständig eigene Anwendungen Ihrer Idee gesehen hätte. Zweitens beschränken zu viele Details den Blick auf das Wesentliche, insbesondere den roten Faden. Wer sich in zu vielen Details verliert, sieht am Ende möglicherweise den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Highsmith rät daher auch:

Beim Erstellen sollte das Buch als Ganzes im Auge behalten werden, insbesondere die Proportionen. … Ich selbst habe schon meine Nase so vertieft in einzelne Seiten gesteckt, dass ich das Buch als Ganzes nicht mehr sehen konnte.

Um solche Fehler zu finden, hat Highsmith allerdings auch einen Rat zur Hand:

Vor der endgültigen Fassung sollte man zuallererst die erste Fassung vollständig durchlesen mit den Augen eines Lesers, der das Buch nie zuvor gesehen hat.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan, nicht selten macht einem hier der Fluch des Wissens einen Strich durch die Rechnung. Jedoch kommt es darauf an, alle Bestandteile eines Werks kritisch zu hinterfragen, vielleicht auch Dritte zu Rate zu ziehen.

Szene aus einem Kriminalfilm

Abschließend empfiehlt Highsmith auch bei Rückschlägen nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn man sich mit seinen Ideen einmal in eine Sackgasse manövriert hat, ein Argument partout nicht funktionieren mag oder die Ergebnisse beim besten Willen nicht zu den Annahmen passen, sollte man nicht aufgeben, sondern neuen Mut schöpfen:

Jeder Fehler lehrt etwas. Man sollte, wie jeder erfahrene Autor, das Gefühl entwickeln, dass es noch mehr Ideen gibt, wo die erste herkam … und dass man unerschöpflich ist, solange man lebt.

*aus Patricia Highsmiths Essay Plotting and Writing Suspense Fiction.

Drei Buchempfehlungen für den inneren Schweinehund

“Sie haben recht, aber…” ist wahrscheinlich der häufigste Satz, den ich in Gesprächen über das Thema Präsentieren höre. Es folgt eine Kette austauschbarer Entschuldigungen: “unser Chef will das so”, “wir haben keine Zeit, ein Handout zu machen”, “das erwarten unsere Kunden so”, “das haben wir immer so gemacht”, …

Mein Gesprächspartner hat gerade seinen Elefanten beruhigt. Der Elefant ist in Chip und Dan Heaths hervorragendem neuen Buch Switch so etwas wie der sprichwörtliche innere Schweinehund. Und der mag keine Veränderungen, denn die bedeuten Ungewissheit, eventuell Rückschläge, vielleicht sogar Fehlschläge. Also vermeidet er sie lieber und sucht nach Ausreden, die ihn auf seinem bisherigen, (vermeintlich) sicheren Weg bestätigen.

Buchcover zu Chip & Dan Heath: Switch

In Switch entwickeln die Heath-Brüder drei Prinzipien, die Veränderungen in praktisch allen Lebenslagen unterstützen. Die Prinzipien lauten (frei übersetzt): 1. Verhindern Sie ausgiebiges Grübeln, 2. Beruhigen Sie den Elefanten und 3. Schalten Sie Störfaktoren in der Umwelt aus. Wie auch schon in ihrem ersten Buch Made to Stick leiten die Autoren zu jedem dieser drei Prinzipien aus unzähligen Geschichten und wissenschaftlichen Studien allgemeine Strategien ab, mit denen Menschen in unterschiedlichsten Situationen erfolgreich Veränderungen gegen allerlei Widrigkeiten umgesetzt haben.

Buchcover zu Seth Godin: Linchpin

Eine etwas andere Perspektive auf den inneren Schweinehund liefert das ebenfalls empfehlenswerte Buch Linchpin von Seth Godin. Auch er begründet, warum der innere Schweinehund Risiken scheut und auf möglichst ungefährlichen Pfaden durch das Leben gehen möchte (Godin bemüht hierfür den Vergleich mit dem Reptiliengehirn). Linchpin argumentiert sehr eindrucksvoll, warum diese “Sicherheits”-Strategie, die auf Anpassung zielt, in traditionellen Karrierevorstellungen zwar ganz gut funktioniert hat, heute jedoch zum Scheitern verurteilt ist. Als einzigen Ausweg sieht Godin, sich unersetzlich zu machen, indem man Risiken auf sich nimmt, wo andere kneifen, und sich selbst als Künstler zu begreifen, der auch in seiner täglichen Arbeit immer wieder Erwartungen übertrifft.

Buchcover zu Dan Pink: Drive

Wer jetzt immer noch Platz im Bücherregal hat, dem empfehle ich auch das Buch Drive von Dan Pink, in dem er die gängigen Motivationsmittel (Zuckerbrot und Peitsche) hinterfragt und stattdessen für eine Stärkung der Eigenmotivation plädiert. Er belegt das anhand zahlreicher psychologischer Experimente, die zeigen, dass klassische Anreizsysteme (“Wenn du das Problem schneller löst, dann bekommst du eine Belohnung”) oft sogar kontraproduktiv sind. Einen Vorgeschmack auf das Buch gab Pink in seinem Vortrag auf der letztjährigen TEDGlobal-Konferenz, den ich vor einiger Zeit hier besprochen habe.

Alle drei Bücher sind übrigens auch hervorragende Beispiele dafür, wie Geschichten dabei helfen, abstrakte Ideen anschaulich zu machen, damit man sie als Leser (oder Zuhörer) besser in seinen Alltag übersetzen kann. Die Stile könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein: während die Heath-Brüder einen ganz stringenten roten Faden spinnen, der ganz streng ihren eigenen Empfehlungen aus Made to Stick folgt, schreibt Godin sehr schlaglichtartig. Fast wirkt es, als lese man gerade mehrere Artikel in seinem (ebenfalls lesenswerten) Blog. Erst am Ende fügt sich hier alles zu einem Gesamtbild zusammen.

Vielleicht gibt Ihnen eines dieser Bücher ja auch den letzten Ruck, um bei Ihrer nächsten Präsentation noch mutiger zu sein.

Links zu diesem Artikel
Das erste Kapitel von Switch zum Probelesen
Squidoo-Seite zu Linchpin mit zahlreichen weiteren Links

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Dr. Michael Gerharz