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Die Pause als wichtigstes Stilmittel

Wenn jeder kleinste Raum mit Information gefüllt ist, dann ist es unheimlich schwierig, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Wo zu viel Information aneinandergereiht steht, ohne Raum zum Atmen, hilft nur noch Schreien, um gesehen zu werden.

Besser ist es, den wirklich wichtigen Botschaften den nötigen Raum zur Entfaltung zu geben. Das wissen Designer, die White Space bewusst einsetzen, um die eigentliche Botschaft wirken zu lassen. Das wissen auch Rhetoriker, die ganz bewusst Pausen einsetzen, um die Dramatik einer Textpassage zu steigern. Und das wissen auch Musiker, die Pausen nicht zufällig, sondern ganz bewusst setzen, um der Melodie ihre Spannung zu geben.

John Cage, einer der einflussreichsten Komponisten experimenteller Musik des 20. Jahrhunderts, hat diese Erkenntnis auf die Spitze getrieben. Sein berühmtestes Werk, 4’33″ besteht aus drei Sätzen und jeder einzelne davon besteht aus genau einer Pause. Die Kontroversen nach der Uraufführung können Sie sich sicher noch heute bildlich vorstellen. Tatsächlich ist bis heute umstritten, ob die Musik in dem Stück eigentlich aus den Pausen besteht oder aus den Umgebungsgeräuschen, die auf einmal bewusst werden und in die Aufmerksamkeit rücken.

Vor einigen Jahren hat die BBC zum ersten Mal die Orchesterfassung dieses Werks aufgeführt. Auch wenn Sie es vielleicht etwas merkwürdig finden, ansehen lohnt sich:

[via kottke]

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Dr. Michael Gerharz

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