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Neuer Download: Die Geschichte mit den Helden

Mit der passenden Heldengeschichte wird aus jedem Thema eine spannende Präsentation. Welche passt zu Ihrem Thema?

Es ist 3 Uhr nachts, als das Telefon klingelt. Herr Prinz tastet schläfrig nach seinem Handy. Wer ruft denn um diese Zeit an? Sein Chef: „Sie müssen sofort kommen. Jemand ist in unser Computernetz eingedrungen.“

Was passiert als nächstes? In einer spannenden Geschichte ist das die entscheidende Frage, die uns zum Weiterlesen verleitet, Satz für Satz, Seite für Seite. Aber warum stellen wir sie überhaupt?

Die Antwort und wie sie Ihnen hilft, spannender zu präsentieren, finden Sie in meinem neuesten Handout Die Geschichte mit den Helden, das Sie ab sofort herunterladen können.

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Mensch ärgere dich nicht

Das Spiel heißt nicht umsonst »Mensch ärgere dich nicht«. Es ärgert mich auch heute noch, wenn meine Figur direkt vor dem Ziel rausgeworfen wird – obwohl ich natürlich sehr genau weiß, dass es ja nur ein Spiel ist, zudem eines, bei dem sehr viel von Glück abhängt.

In Strategiespielen ist das anders. Die Mitspieler haben erheblich mehr Möglichkeiten, das Spielgeschehen – und damit ihre Siegchancen – zu beeinflussen. Dementsprechend stecken sie erheblich mehr Leidenschaft in Spiele wie »Die Siedler von Catan« und Konsorten.

Normalerweise spielt man solche Spiele mit Freunden. Doch davon ist im Spiel manchmal nicht viel zu spüren. Menschen verändern sich im Spiel. Und: obwohl sie sich nicht ärgern sollen, tun sie es manchmal doch. Ganz explosiv sogar. So dolle, dass den Mitspielern der Atem stockt. Jay Cheel hat daraus einen wunderbaren Film gemacht:

Es ist eine harmlose Szene. Eigentlich »viel zu banal für eine ernsthafte Doku«, wie Cheel selber sagt. Und doch macht gerade das den Reiz aus. Der Trick: es gibt einen Helden (Gerry) und wir tauchen ein in seine »heile Welt«, das Spiel mit seinen Freunden, so wie es immer ist. Dazu gehören auch die kleineren Reibereien, die es eigentlich in jedem Spiel gibt. Doch die Wucht von Gerrys Ausfall erleben wir erst im Kontrast dazu.

Das Video ist ein wunderbares Beispiel, wie alltägliche Situationen spannend erzählt werden können, wenn der Erzähler uns nur einen Grund gibt, mitzufühlen. Zugegeben: die tolle Kameraführung und die hervorragende Musik unterstützen die Wirkung des Films, wären aber wertlos ohne die Geschichte.

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Ist mit Ihren Gefühlen alles in Ordnung?

Eine sehr clevere Werbung von IKEA aus dem Jahr 2002:

Menschen sind in der Lage, Dinge zu personalisieren. Auf diese Weise können sie sich in Dinge hineinversetzen, die man vielleicht spontan als abwegig bezeichnen würde. Oder hätten Sie gedacht, dass Sie Mitgefühl mit einer alten Lampe haben könnten?

Sie sollten sich wirklich davor hüten zu behaupten, Ihr Thema könne man nicht emotional präsentieren.

Das Bauprinzip erfolgreicher Stories

Der amerikanische Autor Kurt Vonnegut erklärt in diesem kurzen Video das Bauprinzip erfolgreicher Stories mit einem kräftigen Augenzwinkern:

Das Video lohnt nicht nur inhaltlich, sondern zeigt auch, wie man selbst trockene Themen humorvoll ironisch vortragen kann. Ironie entsteht durch überspitzte Pointierung. Wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche ironische Pointen ist demnach, dass man weiß, wovon man spricht. Denn nur dann kann man die Pointen auf den Punkt bringen, ganz so wie es Vonnegut mit seinem Koordinatensystem für Spannungsbögen tut.

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Der flexible und innovative Service

Wir bieten Ihnen überall und jederzeit individuellen Service. Unsere Mitarbeiter sind berühmt für ihre Flexibilität. Selbst in größten Stress-Situationen bewahren sie einen kühlen Kopf. Mit innovativen Methoden erledigen sie jeden Auftrag zuverlässig, selbst wenn es einmal etwas holprig wird. Durch modernste Ausrüstung garantieren wir stets perfekten Service.

Und warum, bitte schön, wenn Sie so flexibel und innovativ sind, werden Sie dann nicht einfach konkret und erzählen ein Beispiel? Dann könnte man sich unter diesen Floskeln nämlich auch etwas vorstellen und müsste nicht rätseln, was genau Sie mit »flexibel«, »innovativ« und »modern« eigentlich meinen.

Mit anderen Worten: erzählen Sie doch einfach eine kleine Geschichte; z.B. eine Anekdote aus Ihrem Kundenalltag, die exemplarisch zeigt, wie Sie all die oben genannten abstrakten Eigenschaften konkret umsetzen. Dann wird der Vortrag auf einmal nicht mehr beliebig und austauschbar, sondern konkret und einprägsam, weil man sich in Ihre Projekte hineinversetzen kann. Statt des Gelabers von oben z.B. mit diesem »Alltagsbeispiel«:

Gibt es nach diesem Beispiel noch Zweifel, dass der Mitarbeiter flexibel ist und in jeder Situation kühlen Kopf bewahrt? Vielleicht sind Ihre Produkte oder Ideen nicht ganz so actionreich wie der Alltag von James Bond, aber auch Sie haben doch schon einiges erlebt. Erzählen Sie es einfach. Welcher Auftrag war besonders knifflig? Welcher besonders ungewöhnlich? Und welcher besonders zeitkritisch?

Aber was, wenn dieses Beispiel nicht die ganze Bandbreite Ihres Angebots beschreibt? Dann verallgemeinern Sie – aber eben nach der Geschichte. Indem Sie zuerst konkret und erst danach abstrakt werden, geben Sie Ihrem Publikum die Chance, zu verstehen, was Sie unter »flexibel« und den ganzen anderen Klischee-Adjektiven verstehen.

Und wenn Sie schon einmal dabei sind: Warum sagen Sie dann nicht gleich, was Sie wirklich besonders macht, anstatt diese ununterscheidbaren Klischeewörter zu verwenden, die jeder Ihrer Wettbewerber (noch schlimmer: jedes Unternehmen überhaupt) genau so verwenden könnte? James Bond »behält auch unter Kugelhagel die Ruhe«. Dass er »flexibel« ist, ist dann doch wohl selbstverständlich.

(Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Blogparade Jahr der ungewöhnlichen Formulierung von Kerstin Hoffmann)

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Bei manchen Themen kann einfach jeder mitreden, Fußball zum Beispiel. Oder Eurokrise. Schlampige Projektplanung ist auch so ein Thema. LKW-Maut etwa. Oder die Gesundheitskarte. Oder x-beliebige öffentliche Bauvorhaben.

Aber: Sind Projektplaner wirklich alle Voll-Idioten? Und kann Lieschen Müller das wirklich alles besser? Auf der Frage-Antwort-Webseite Quora wurde diese Frage für Software-Projekte auf wundervolle Weise beantwortet (übertragbar jedoch auch auf andere Arten von Projekten).

In der Antwort taucht kein einziges Mal das Wort Software auf, denn die Frage wird mit einer Analogie beantwortet. Es ist eine Geschichte; eine fiktive zwar, aber eine, in die Sie sich leicht hineinversetzen können. Und in der Geschichte passieren all’ die unvorhergesehenen Missgeschicke und Zufälle, die unseren Alltag nun einmal prägen. So geht es los:

Let’s take a hike on the coast from San Francisco to Los Angeles to visit our friends in Newport Beach. I’ll whip out my map and draw our route down the coast.

Aber leider verläuft der Trip nicht so reibungslos, wie vorher geplant:

We get up the next morning, bandage up our feet and get going. We turn a corner. Shit! What’s this?

Und dann spielen sich menschliche Dramen ab. Aber lesen Sie selbst.

Übersetzunghilfe in den Alltag des Publikums

Warum funktioniert das so gut? Weil die Antwort eine Sprache spricht, die wir alle verstehen. Und weil Sie nicht einfach Fakten aneinander reiht, sondern eine Geschichte erzählt, mit der wir uns identifizieren können. Entscheidend ist, dass wir uns in seine Lage hineinversetzen können. So können wir nämlich übersetzen, wie die Erfahrungen des Protagonisten in unseren Alltag passen. Machen wir es genau so? Besser? Schlechter?

Wichtig dabei ist natürlich auch – wie bei allen Vergleichen –, dass die Analogie auch passt. Sehr interessant sind hier auch die Kommentare zu der Antwort, in der sehr ausführlich die passenden und auch unpassenden Vergleiche diskutiert werden. Wie gut eine Analogie zu einem Thema passt, kann man immer nur im Einzelfall und mit Sachverstand entscheiden.

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Hättest du geschwiegen …

Vor 195 Jahren wurde Werner von Siemens geboren. Das nahm das Unternehmen Siemens zum Anlass, eine iPad-App über das Leben seines Gründers zu produzieren. Die App zeigt im Stil der Cutout-Animation bedeutende Stationen im Leben des Werner von Siemens – und macht das hervorragend (leider gibt es den Film nicht zum Einbetten, daher hier nur der Trailer. Auf der zugehörigen Webseite können aber alle Teile auch ohne iPad angesehen werden).

Der Film zeigt Werner von Siemens als klugen und mutigen Geschäftsmann, der auf vorbildliche Weise Unternehmer- und Erfindergeist vereint. Das gelingt anhand von acht Episoden, die anekdotenhaft Ereignisse aus Siemens’ Leben erzählen. Die Episoden sind, nicht zuletzt durch die augenzwinkernde Cutout-Technik, sympathisch und bringen die prägenden Charakterzüge zum Vorschein, genau so, wie wir sie am besten verstehen: in Form von Geschichten, die auf das Wesentliche reduziert sind, sowohl erzählerisch als auch gestalterisch.

Natürlich soll der Eindruck, den man von Werner von Siemens gewinnt, auf das Unternehmen Siemens abfärben. Das gelingt auch sehr gut – bis zur letzten Minute, denn die hätte Siemens sich sparen sollen. Hier wird dick aufgetragen und Siemens als Vorzeigeunternemen ganz direkt beschrieben.

Jeder hatte sich das vorher gedacht. Doch indem der Film es explizit macht, wird es zur aufdringlichen Werbung und zum Selbstlob. Warum hat Siemens nicht einfach die Geschichten über seinen Gründer wirken lassen? Die sind objektiv erzählt, der Schluss ist subjektives Eigenlob.

Werner von Siemens – Lebenserinnerungen

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Frohe Weihnachten – 120 mal

Für mich neigt sich das Jahr dem Ende zu. Im neuen Jahr stehen wieder einige Neuerungen an, auf die ich mich schon jetzt freue und für die ich über den Jahreswechsel Kräfte tanke.

Ich hoffe, es war auch für Sie ein erfolgreiches Jahr und vielleicht hat der ein oder Beitrag in diesem Blog Sie bei Ihren Präsentationen unterstützt.

Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen, wenn Sie mögen mit einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte – einer Geschichte in fünf Sätzen, die in jeder beliebigen Reihenfolge erzählt werden können. Hier geht es am 9. Januar 2012 weiter.

Frohe Weihnachten

Als ich einmal die Welt rettete

Als ich einmal die Welt rettete, saß ich auf dem Sofa und trug die Sonnenbrille meiner Mutter als Visier.

Thorsten schrie: “Pass auf! Von hinten kommt ein Tie-Fighter.” Schnell riss ich das Lenkrad, einen Teller, herum und konnte gerade noch der Laser-Salve entkommen.

Wir waren auf dem Weg, den Todesstern zu zerstören, um so die Welt zu retten.

Zwei Kinder spielen „Superhelden“

Alle spannenden Geschichten haben Helden

Alle spannenden Geschichten haben Helden, mit denen sich das Publikum identifiziert. Und auch wenn Erwachsene sich nicht mehr als Luke Skywalker verkleiden, mitfühlen tun auch sie mit den Helden ihrer Geschichten.

Das gilt natürlich nicht nur für Hollywood-Filme, sondern genau so für die Geschichten aus dem Alltag. Wenn Ihr bester Freund von seinem Ski-Unfall erzählt, fühlen Sie ebenso mit wie bei Ihrem Partner, der mit seiner Präsentation dem viel größeren Konkurrenten ein aufregendes Projekt weggeschnappt hat. Wie er das geschafft hat?

Er gab seinen Kunden einen Helden, mit dem sie sich identifizieren konnten. Statt einfach die Fakten aneinander zu reihen, hat er seine Idee zu einer Geschichte gemacht, in die sich jeder hinein versetzen konnte.

Wann retten Sie einmal die Welt?

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Sind Vorlesungen überflüssig?

Fast alle Vorlesungen, die Sie während Ihres Studiums gehört haben, waren überflüssig. Warum? Weil der Dozent reines Buchwissen vermittelt hat.

Wir leben aber nicht mehr im Mittelalter, in dem Bücher teuer oder gar nicht vorhanden waren. Bücher sind heute billig, Vorlesungs-Skripte oft kostenlos. Höchste Zeit also, um in Vorlesungen statt Wissen Verstand zu lehren. Hier ein paar Anregungen für Professoren:

  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Fakten zu lehren (die stehen in Büchern), sondern Begeisterung zu wecken (die steht nicht in Büchern).
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Antworten zu geben (die kann man nachlesen), sondern Fragen zu stellen (damit die Studenten die Herausforderungen Ihres Faches erkennen).
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Lösungen zu präsentieren (die findet man bald bei Google), sondern anzuspornen, nach besseren Lösungen zu suchen.
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, mit Folien, die Sie nicht einmal selbst gemacht haben, zu langweilen, sondern aus Ihrer Erfahrung Geschichten zu erzählen, die zeigen, was die Fakten aus den Büchern mit der Realität zu tun haben.

Vorlesungen sind nicht überflüssig, aber wir brauchen eine gründliche Erneuerung, die unserer heutigen Zeit gerecht wird.

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Dr. Michael Gerharz