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Schlechte Präsentationen schaden dem Image

Zitrone des Monats

Mit perfekten Präsentationen kann man auch manch mäßige Idee noch gut aussehen lassen. Meisterhaft beherrscht das Apple-Chef Steve Jobs, dem man nachsagt, die Zuschauer mit einem “Reality-Distortion-Field” in seinen Bann zu ziehen, das alle Schwächen von Apples Produkten ausblendet.

Wie man sich aber umgekehrt mit schlechten Präsentationen zum Gespött der Presse machen kann, demonstrierten drei Weltkonzerne auf der diesjährigen CeBIT.

Über 200 Journalisten erschienen zu einer Pressekonferenz von Microsoft, Asus und T-Mobile. Es galt, eine neue Vision zu verkünden: Das mobile Internet für Jedermann. Etwas konkreter heißt das: Der EeePC, ein extrem günstiger Mini-Laptop, läuft nun auch unter Windows und wird von T-Mobile zusammen mit einem mobilen Internetzugang vertrieben.

Was aber die Konzerne auf der Pressekonferenz dazu boten, war mehr als mager. So mager, dass es Spiegel Online gar einen eigenen Artikel wert war, in dem das Magazin erstaunt feststellt:

…hielt es viele Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen. Nicht, um stehende Ovationen zu geben, sondern um den Raum fluchtartig zu verlassen.

Was war passiert? “PowerPoint-Präsentationen von der Stange” sind noch nichts ungewöhnliches, die gibt’s an jeder Ecke. Dass aber Microsoft schließlich den Fachjournalisten den mittlerweile drei Jahre alten Windows-Live-Dienst detailliert vorführte, ist ein Paradebeispiel von zielgruppenverfehlter Präsentation. Ob da wohl jemand zu einer Präsentation verdonnert wurde: “Machen Sie mal eine Präsentation! Am besten was, was sie schon haben, ohne viel Aufwand!” So etwas haben Sie bestimmt auch schon mal gehört, oder? Ich jedenfalls oft genug.

Vor Begeisterung sprühten die Vortragenden auch nicht gerade. Man beachte zum Beispiel wie Thomas Bauer, Microsofts General Manager OEM EMEA (den Titel muss man sich auch erst mal auf der Zunge zergehen lassen) sagt: “I’m overwhelmed with the response!” Das nimmt man ihm doch richtig ab!? (Im Video ab 0:40 min.)

Zu guter letzt waren alle wesentlichen Informationen bereits aus der Pressemappe zu entnehmen. Ein klassischer Fall von Zeitverschwendung also. Wozu eine Präsentation, wenn man es in einem Text besser und schneller verpacken kann? Gut, man hätte natürlich auch eine bessere Präsentation machen können, oder wie Spiegel Online zusammenfasst:

Eine so gute Idee wie der per Mobilfunk vernetzte Mini-Laptop EeePC hätte eigentlich eine packendere Präsentation verdient.

In diesem Sinn: eine verdiente Zitrone des Monats.

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