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Stand out!

That’s what they tell us: Stand out! And so we see more and more people tell their story bigger, faster, and louder. Brighter colours. Fancier titles. Catchier graphics. Bigger. Faster. Louder.

And it works. It gets you attention. People click on clickbaity headlines. People cheer over your hilarious face shots.

Until they don’t. Because when everything stands out, nothing stands out. And attention fades.

That’s why, in the long run, rather than bigger, faster, and louder it’s so much more sustainable to focus on relevant, timely, and irresistible.

Sind Sie stark genug für PowerPoint?

Man muss stark sein, um PowerPoint sinnvoll einzusetzen.

Denn PowerPoint verleitet dazu, weniger klar zu denken. Folien zu füllen. Erst einmal alles drauf zu schreiben, was einem einfällt. Zusammenzusuchen, was man schon aus anderen Vorträgen hat, bevor man verstanden hat, wer da vor einem sitzt, warum sie dort sitzt und was bei ihr hängen bleiben soll. Fülle statt Prägnanz.

PowerPoint verleitet dazu, die falschen Prioritäten zu setzen. Schriftarten zu suchen, Farben zu wählen, Diagramme zu zeichnen, Animationen zu gestalten, Folien zu verschieben, bevor Sie sich Gedanken über den roten Faden gemacht haben und wissen welche Folien dafür überhaupt die richtigen sind. „Sieht gut aus“ statt „ist interessant, relevant und spannend“.

Wenn Sie es zulassen, frisst PowerPoint die gesamte Vorbereitungszeit. Doch jede Sekunde, die Sie in PowerPoint verbringen und die nicht das unmittelbare Ziel hat, mit den Mitteln von PowerPoint Ihren Vortrag klarer oder einprägsamer zu machen, ist eine verschwendete Sekunde. Je früher Sie im Prozess mit PowerPoint beginnen, desto größer ist die Gefahr, dass Sie Zeit dabei verschwenden.

Aber: Wenn Sie stark genug sind, dem zu widerstehen. Wenn Sie erst die wichtigen Fragen beantworten, damit Sie genau wissen, was zu sagen ist und wie Sie es Ihren Zuhörern am besten vermitteln … Dann kann mit PowerPoint aus einer tollen Story eine großartige Präsentation entstehen.

Seien Sie stark!

Schick mir mal die Präse

Die meisten Menschen denken über ihre PowerPoint-Datei, als sei sie ihre Präsentation. Ist sie nicht. Eine PowerPoint-Datei ist eine Datei.

Sie enthält visuelle Hilfsmittel, die die Präsentation unterstützen sollen. Im besten Fall. In den meisten Fällen enthält sie bloß eine Menge von Notizen, die dem Vortragenden helfen, nicht zu vergessen, was er sagen will.

Eine Präsentation dagegen ist das, was geschieht, wenn Sie vor Zuhörern stehen. Es umfasst, was Sie sagen, was Sie tun und was Sie zeigen. Insbesondere umfasst es Sie. Ohne Sie gibt es keine Präsentation.

Berücksichtigen Sie das, wenn Sie das nächste Mal an einer PowerPoint-Datei arbeiten.

Warum haben Stories in Präsentationen einen schlechten Ruf?

„Das ist ja nur Marketing.“

Wenn es um Präsentationen mit Stories und großen Bildern geht, sind immer noch viele Menschen in Unternehmen, Behörden, Forschung und Entwicklung schnell mit diesem Urteil. Zu wenig Substanz, zu viel Gelaber, komm zum Punkt.

Wie kann das sein? Steht nicht in allen Präsentationsblogs, wie wichtig Storytelling ist und wie kraftvoll emotionale Bilder sind? Haben diese Meckerer es also einfach nicht verstanden? Leben sie noch im vorigen Jahrhundert, als man noch mit verkopften Präsentationen und überladenen Folien beeindrucken konnte? Werden schon sehen, wohin sie ihr Unternehmen mit dieser Präsentationskultur manövrieren, wenn links und rechts die Wettbewerber mit plakativeren Präsentationen an ihnen vorbei ziehen und die Menschen berühren.

Oder ist es gerade umgekehrt und wir Marketingleute haben nichts verstanden? Romantisieren über Emotionen, wo Wirtschaft und Wissenschaft von Zahlen und Fakten getrieben sind? Ist am Ende gar das, was vielleicht für Endkunden gilt, überhaupt nicht auf Kommunikation in und zwischen Unternehmen anwendbar? Business ist Business und da regiert der Kopf.

Ich glaube nicht. Aber ich glaube auch, dass der Ruf von Stories, Bildern, Zitaten, also allem, was dazu dient, die Präsentation „emotional aufzuladen“ zurecht so schlecht ist, wie er ist. Oft ist nämlich all das bloß aufgesetzt, über den Inhalt gestülpt als Deko, um „mehr Würze“ in eine Präsentation zu bringen, die sonst nicht schmecken würde.

Schon die Formulierung „emotional aufladen“ entsteht aber aus einem Missverständnis, genauso wie „Da muss noch mehr Würze rein“ oder „Wir brauchen noch einen Wow-Effekt“. Man kann nicht Würze zu einer Präsentation geben, wenn man mit Präsentieren bloß das Servieren meint, das Auftischen, nachdem die Suppe schon gekocht ist. Das Auge isst mit, ja, aber eine fade Suppe schmeckt trotzdem fad.

Wer mit seiner Präsentation Emotionen ansprechen möchte, der muss beim Kochen ansetzen. Der muss sich fragen, worin die Würze des Themas besteht.

Emotionalität entsteht, wenn ein Zuhörer erkennt, in welcher Weise er betroffen ist und warum gerade er gemeint ist. Ist er es nicht, hilft es auch nicht, dass es eine Story war, bei der er nicht gemeint war. Wenn ich eine schicke Illustration deswegen gestalte oder eine nette Anekdote deswegen erzähle, damit’s „nicht so langweilig“ wird, ist was faul.

Die Zuhörer sind zu recht sauer, wenn sie mir ihre Zeit schenken, weil sie mir Antworten zutrauen, die sie weiter bringen, und ich sie dann mit irgendeinem nett aussehenden Bild für dumm verkaufe. Als ob die das nicht durchschauen. Wer nur hübsch anrichtet, weil sonst auffällt, dass das Essen zu fad schmeckt, der wird von intelligenten Zuhörern durchschaut und hat ihr Misstrauen verdient.

Ich fahre immer besser, wenn ich das Publikum nicht für dämlich halte. Es ist respektlos zu glauben, man bräuchte nur ein bisschen Wow, um die Zuhörer im Sack zu haben. Substanz zählt tatsächlich. Gelaber nervt tatsächlich, auch wenn es in Stories und Bilder verpackt ist. Wenn sie Substanz haben und relevant sind, dann funktionieren Stories und Bilder. Sonst nicht.

Es geht gerade nicht darum, ein langweiliges Thema „emotional aufzuladen“. Es geht darum, sich ein emotionales Thema zu erarbeiten und dann akribisch herauszuschälen, worin genau die Emotionalität des Themas für die Zuhörer besteht. Warum glaube ich, dass die Zeit meiner Zuhörer gut investiert ist, wenn sie mir zuhören? Welches Aha-Erlebnis werden sie haben?

Wenn es um das Aha statt um das Wow geht, dann geht es automatisch um Geschichten. Dann ist die Präsentation die Story und die Zuhörer sind ihre Helden. Und sie werden nicht meckern, sondern die Story mögen, weil es ihre Story ist.

PowerPoint „Ink to Shape“

PowerPoint unterstützt jetzt in Windows 10 und auf dem iPad Zeichenstifte. Damit ist es möglich, Folien mit Apple Pencil & Co oder notfalls mit dem Finger zu skizzieren. PowerPoint wandelt dabei auf Wunsch die Skizzen in „ordentliche“ Formen wie Kreise, Rechtecke, Pfeile etc. um, die dann wie normale PowerPoint-Objekte weiterbearbeitet werden können, um z.B. Farbe, Form und Position zu ändern.

Ich halte das für eine der nützlichsten Erweiterungen in PowerPoint seit langem, insbesondere für die Entwurfsphase und für die Erstellung visueller Folien.

Schneller Folien entwerfen

Wir reden uns seit Jahren den Mund fusselig: Startet die Vortragsvorbereitung analog. Überlegt euch erst, welche Folien ihr braucht und wie sie aussehen müssen, bevor ihr PowerPoint startet. Erst wenn ihr wisst, was ihr gestalten sollt, kann das effektiv und effizient klappen.

Vielleicht müssen wir das bald gar nicht mehr sagen. Die Stiftunterstützung ermöglicht es nämlich, den Entwurfsschritt zwar digital in PowerPoint, aber gefühlt trotzdem analog durchzuführen.

Der größte Gewinn dabei ist wohlmöglich, dass die Hürde der komplizierten Office-Benutzeroberfläche aus dem Spiel genommen wird. Tastatur und Maus waren nie ideal, um visuelle Folien zu gestalten. Das ist ein Grund dafür, dass es in PowerPoint stets einfacher war, Folien mit Bullet-Points zu überfüllen, als übersichtliche Visualisierungen zu gestalten. Es war für viele Nutzer schlicht kompliziert(er) zu visualisieren.

Mit der Stifteingabe ändert sich das. Ich muss nicht mehr suchen, wo ich eine bestimmte Form finde. Ich muss nicht mit der Maus jonglieren, um einen Kreis an der richtigen Stelle zu zeichnen. Ich zeichne ihn einfach. Und wenn ich ihn zu klein gezeichnet habe, ziehe ich ihn mit den Fingern einfach größer. Sehr intuitiv.

Zwar ist das nicht analog, aber es fühlt sich, zumindest mit dem Apple Pencil auf dem iPad Pro, wie Skizzieren auf Papier an.

Einfacher visualieren

Weil PowerPoint die Skizzen sofort und zuverlässig in saubere PowerPoint-Objekte wie Kreise, Pfeile, Rechtecke, Rauten etc. umwandelt, entstehen dabei Visualisierungen, für die sich niemand mehr zu schämen braucht (nicht dass das früher nötig gewesen wäre, aber Tatsache ist auch, dass vielen ihre Zeichenfähigkeiten peinlich sind).

Damit wird es viel einfacher, visuelle Folien zu gestalten als früher. War es früher auf dem PC mit Tastatur und Maus einfacher, Folien mit Bullet Points zu gestalten, ist es inzwischen auf dem Tablet mit einem Stift genau umgekehrt. Plötzlich ist es einfacher, Visualisierungen zu gestalten als Text auf Folien zu schreiben.

Ein natürlicherer Prozess

Visuelle Folien werden zur „natürlichen“ Herangehensweise. Weil nach der Umwandlung alles bearbeitbar ist, muss es aber nicht bei den Skizzen bleiben. Bilder ersetzen, exakter positionieren, Visualisierungen ergänzen, Weitergeben an die Grafikabteilung zur Überarbeitung, alles das ist unverändert möglich. Weil ich die Skizzen aber schon in PowerPoint vorliegen habe, entfällt der Schritt, alles noch einmal neu anlegen zu müssen.

PowerPoint hat mit den beiden Neuerungen Morph und Ink to Shape in der Bedienerfreundlichkeit zwei große Schritte vorwärts gemacht. Folien auf dem Tablet zu gestalten ist inzwischen mindestens so einfach, wenn nicht einfacher als auf dem PC, dabei viel natürlicher und es unterstützt den Nutzer besser als zuvor darin, visuelle Folien zu gestalten, die den Vortrag unterstützen statt ihn zu ersetzen.

Ein Bild sagt mehr als wie viele Worte?

Bilder sagen manchmal, aber nicht immer, mehr als tausend Worte. Wenn Bilder überraschen und Emotionen wecken, prägen sie sich besonders gut ein.

Warum soll man eigentlich Bilder in einer Präsentation verwenden? Blöde Frage, oder? Schließlich sagen Bilder doch mehr als tausend Worte.

Tun sie, aber nicht immer. Versuchen Sie mal, folgenden Satz in Bildern auszudrücken:

Wenn der Heilbutt bei der Metro mehr als 10€/kg kostet, dann hol’ ihn auf dem Fischmarkt in den Markthallen.*

Keine Frage, auch das kann man visualisieren. Nur: bringt das was? Es gibt offenbar Informationen, die lassen sich sprachlich einfacher beschreiben als durch ein Bild. Das gilt z.B. oft für persönliche Anekdoten aus Ihrem Alltag. Bilder können dabei die Phantasie des Publikums auch beschränken. Insofern sagt zwar ein Bild schon mal mehr als tausend Worte, manchmal aber sagt ein Satz auch mehr als ein Dutzend Bilder.

Bilder lohnen u.a. dann,

  • wenn sie Kompliziertes einfach erklären, z.B. in IKEA-Aufbauanleitungen
  • wenn sie Vergleiche sichtbar machen, z.B. in Diagrammen
  • wenn sie Assoziationen wecken, z.B. mit Bildern von Urlaubsorten
  • wenn sie Emotionen wecken, z.B. von Rettungskräften im Einsatz
  • wenn sie überraschend sind, z.B. der Flitzer, der über das Fussballfeld läuft.

* aus Colin Ware: Visual Thinking for Design

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So ruiniert man seine Glaubwürdigkeit

Nielsen ist nach eigener Angabe das weltweit führende Informationsunternehmen und analysiert u.a. das Konsumverhalten von Verbrauchern. Die Kunden von Nielsen verwenden diese Studien u.a., um strategische Entscheidungen für ihre Produkte zu begründen. Von einem Marktführer im Informationsgeschäft erwarten sie, dass die Analysen präzise und verlässlich sind. Sollten sie aber nicht.

In der letzten Woche bin ich auf eine Nielsen-Studie zu den Marktanteilen bei Smartphones gestoßen. Ich war fassungslos:

Nielsens Diagramm zu den Marktanteilen bei Smartphones

Das geringste Übel ist ja fast noch, dass die Werte sich gar nicht zu 100% addieren (Nielsen hat offenbar vergessen, die Other-Katgeroie von Windows Mobile einzurechnen.)

Aber das fällt kaum ins Gewicht angesichts der völlig verzerrten Größenverhältnisse. Wie kann Blackberrys 9%-Marktanteil fast so groß sein wie Apples 34%? Im Ernst, hat Nielsen etwa die Balkenbreite an den Text angepasst, der in die Balken passen soll (wie 9to5Mac vermutet)?

Diagramme sollen Zahlen verständlicher machen

Es gibt eigentlich nur einen einzigen Grund, warum man überhaupt Zahlen in ein Diagramm packt: nämlich dann, wenn das Diagramm etwas zeigt, was in den Zahlen alleine nur schwer erkennbar ist – um also die Zahlen verständlicher zu machen. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Diagramm auch das zeigt, was in den Zahlen steckt.

Nielsen tut das Gegenteil. Sie zeigen Dinge, die eben nicht in den Zahlen stecken. Damit machen sie die Zusammenhänge sogar schwerer zu verstehen, ja sie verfälschen sie gar. Der springende Punkt ist: Wenn man in Diagrammen etwas anderes zeigt, als in den Zahlen steckt, dann setzt man seine Glaubwürdigkeit auf’s Spiel.

Richtig ist noch nicht verständlich

Übrigens: selbst wenn sie die Größenverhältnisse richtig dargestellt hätten, würde mich das Diagramm trotzdem nicht überzeugen. Denn wir Menschen sind nicht besonders gut darin, Flächen zu vergleichen, wie es das Nielsen-Diagramm (zumindest teilweise) verlangt.

Am leichtesten zu erfassen sind fast immer eindimensionale Längenvergleiche, mit anderen Worten: ganz normale Balkendiagramme. Dann sind direkte Vergleiche leicht möglich. Hier ist eine von vielen möglichen Umsetzungen. Übrigens: In Präsentationen wird man meist sogar auf die detaillierte Darstellung der kleineren Marktteilnehmer verzichten, um es noch übersichtlicher zu machen.

Die Nielsen-Zahlen als einfaches Balkendiagramm

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Kleiner Unterschied, große Wirkung

5 km/h mehr oder weniger machen doch wirklich keinen großen Unterschied. Geblitzt wird man bei dieser Differenz normalerweise noch nicht. Und passieren kann eigentlich auch nicht viel. Oder doch? 

Schauen wir mal genauer hin:

Offenbar machen 5km/h doch einen Unterschied – einen ganz gewaltigen sogar; möglicherweise gar den Unterschied zwischen Leben und Tod.

Natürlich hätte Prof. Johnston Ihnen auch einfach in einem Satz sagen können, dass eine Geschwindigkeitsdifferenz von 5 km/h bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 60 km/h nach 50 m Bremsweg einen Unterschied von 27 km/h ausmacht und mithin die Aufprallgeschwindigkeit so hoch ist, dass Sie dabei sterben können.

Das hätten wir ihm wahrscheinlich auch schon geglaubt – schließlich ist er Professor und Mathematik lügt nicht. Aber erstens müssen wir, während er diesen komplizierten Satz sagt, erst einmal alle diese Daten verstehen und für uns in Bilder übersetzen, damit wir sie uns vorstellen können. Zweitens, begreifen wie sehr viel unmittelbarer, wie drastisch sich diese Differenz der Aufprallgeschwindigkeit von 27 km/h in der Realität auswirkt, indem wir die Folgen mit eigenen Augen beobachten.

Show don’t tell

Und genau damit arbeitet dieser Videoclip: Zahlen sichtbar und erfahrbar zu machen. Indem wir die beiden Autofahrer beobachten, können wir uns umittelbar in die Situation hineinversetzen. Vielleicht erinnern wir uns sogar an eine ähnlich brenzlige Situation, in der wir selbst einmal steckten.

Generell verstehen wir Zahlen dadurch besser, dass wir Ihre Bedeutung sichtbar machen: durch Bilder oder durch Geschichten. „Show don’t tell“ nennt man das: Sag’ mir nicht, was du mir genau so gut zeigen kannst. Denn wenn du es mir zeigst, kann ich es besser verstehen, weil ich mich vor meinem inneren Auge hineinversetzen kann.

In dem Video tun die Zeitlupeneffekte ihr übriges, um die Botschaft in unseren Köpfen zu verankern, denn sie wirken als Überraschungseffekt. Und die wiederum steigern bekanntlich die Aufmerksamkeit und die Einprägsamkeit.

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Werkstatt „Prezi, aber richtig“

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Oft genug habe ich mich schon über Prezi geärgert – auch hier im Blog. Höchste Zeit, es besser zu machen. Am 20.7.2011 gibt es in meiner Präsentations-Werkstatt den Workshop Prezi, aber richtig.

Prezi ist ein Präsentationswerkzeug, mit dem Sie Ihre Präsentationen nicht auf Folien aneinanderreihen, sondern auf einer unendlichen Ideenfläche erstellen, durch die Sie dann buchstäblich „zoomen“ können. So behalten Sie den roten Faden im Auge, während Sie interaktiv in jede einzelne Idee beliebig tief eintauchen können.

Warum die meisten Prezis nichts taugen, wie man aber durch den richtigen Einsatz mit dem Werkzeug einen echten Mehrwert erzielt, lernen Sie in dieser Werkstatt. Ihre eigene Prezi nehmen Sie als Beleg dafür mit nach Hause, dass diese Methoden auch funktionieren.

Weitere Informationen: https://michaelgerharz.com/termine.html

Die schlechten Manieren im Verkehr visualisiert

In New York kommen täglich bei Verkehrsunfällen vier Menschen ums Leben oder werden schwer verletzt, 3/4 davon an Kreuzungen. Der Designstudent Ron Gabriel hat sich in seiner Masterarbeit gefragt, ob er aus der Vogelperspektive Ursachen dafür erkennen kann.

An einer Kreuzung hat er eine Kamera in einigen Metern Höhe platziert und sich das Verkehrsgeschehen an mehreren Tagen aus der Vogelperspektive angesehen. Anschließend hat er das Verhalten der Teilnehmer in diesem kurzen Film unter die Lupe genommen:

Man erkennt gut, dass sowohl Autofahrer wie auch Radfahrer und Fußgänger bisweilen haarsträubende Manöver durchführen; fast wundert man sich, dass nicht noch mehr passiert.

Sichtbar wird das durch sparsame, aber konsistente Markierungen der Verkehrsteilnehmer. Das funktioniert aus zwei Gründen besonders gut. Erstens lenkt Gabriel die Aufmerksamkeit durch die roten “Zappelmarken” genau auf diejenigen Situationen, in denen sich ein Verkehrsteilnehmer besonders „schlecht“ benimmt.

Zweitens werden nur diejenigen Verkehrsteilnehmer markiert, die auch anschließend in eine gefährliche Situation verwickelt sind. Die Markierungen wären völlig wertlos, wenn Gabriel sich dazu entschlossen hätte, alle Verkehrsteilnehmer als Auto, Fahrrad oder Fußgänger zu markieren – ein Fehler, den ich immer wieder in Präsentationen beobachte.

In solchen Fällen wird dann alles irgendwie gekennzeichnet. Weil dann das Wesentliche aber eben auch nicht mehr erkennbar ist (wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig), verwenden die Autoren noch mehr Markierungen, z.B. Pfeile oder weitere Farben – was es aber noch unübersichtlicher macht.

Wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig.

Was man aus Ron Gabriels Verhaltensanalyse der Verkehrsteilnehmer lernen kann ist nicht nur, dass es zu viele Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, die sich im Verkehr schlecht benehmen. Man sieht auch, wie hilfreich es bisweilen ist, die Vogelperspektive einzunehmen und die Blicke der Betrachter gezielt auf das Wesentliche zu lenken.

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Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz