SEARCH

Search

Explore

Blog
Podcast
Free Live Event
Self-Assessment
Manifesto
Book

Work with me

Connect

SUBSCRIBE

Search
Close this search box.

Wie groß ist ein Grippevirus?

Schneidermaßband

Jeder hat eine ungefähre Vorstellung davon, wie groß 10cm sind. Oder 1cm. Oder 1m. Es sind Größen, die wir aus unserer unmittelbaren Erfahrungswelt kennen. Für alle diese Größenordnungen fallen uns Gegenstände ein, von denen wir wissen, dass sie ungefähr diese Längen haben.

Was aber, wenn eine Größe tausend mal kleiner ist, als alles, was wir noch gerade so erkennen können?

Das gesunde menschliche Auge kann ohne technische Hilfsmittel unter optimalen Bedingungen Dinge bis zu einer Größe von etwa 0,1mm erkennen. Ein Salzkorn ist etwa 0,5mm groß, etwa fünfmal kleiner und damit zumindest prinzipiell gerade noch erkennbar ist die menschliche Eizelle.

Kind schaut in ein Mikroskop

Alles, was noch kleiner ist, können wir nicht mehr erkennen, geschweige denn Aussagen über Form und Gestalt treffen. Ein rotes Blutkörperchen ist z.B. knapp hundertmal kleiner als ein Salzkorn, ein Grippevirus etwa tausendmal kleiner als eine menschliche Eizelle.

Um solch kleine Strukturen sichtbar zu machen, helfen Mikroskope. Durch die immer weitere Perfektionierung dieser Technik ist uns heutzutage die Gestalt vieler mikroskopisch kleiner Strukturen vertraut. Die meisten von uns haben sogar selbst einmal im Biologieunterricht Pantoffeltierchen und andere Einzeller unter dem Mikroskop untersucht. Aus den Medien sind uns sogar Strukturen bis hin zur Atomgröße vertraut.

Wie klein aber sind solche kleinen Sturkturen?

H1N1-Influenzavirus

Es ist eine Sache, die Struktur mikroskopisch kleiner Welten wie z.B. des hier abgebildeten H1N1-Virus sichtbar zu machen. Wenn es aber darum geht, ein Gefühl dafür zu geben, wie klein klein eigentlich ist, helfen solche Darstellungen nicht weiter.

Eine sehr anschauliche Antwort auf diese Frage hat das Genetic Science Learning Center der Universität von Utah gefunden. Mit dieser interaktiven Animation kann man sich in die Welt der Mikroorganismen hineinzoomen. Beginnend bei einer Kaffeebohne taucht man durch einfaches Bewegen eines Schieberegler immer tiefer ein in die Welt der Mikroorganismen, über eine Salzkorn, Amöben, Hautzellen, Viren bis hin zu einzelnen DNA-Bestandteilen.

Die Animation ist nicht nur anschaulich, sie macht auch Spaß. Klicken Sie sich unbedingt selber durch.

Und warum funktioniert das so gut?

Warum sind wir fasziniert von Darstellungen wie diesen? Weil wir – anders als bei drögen Aufzählung von Fakten – auf eine kleine Abenteuerreise gehen. Jeder, der den Schieberegler bedient, taucht auf seine eigene Weise in die Welt der Mikroorganismen ein, erkennt Dinge wieder, vergleicht, schiebt vor und zurück, wundert sich und findet Erklärungen. So stecken in dieser Animationen viele kleine Geschichten. Und genau dann ist eine Visualisierung besonders gut gelungen: Wenn sie nicht nur die Fakten präsentiert, sondern wenn sie die Fakten zu einer spannenden Geschichte verknüpft, an die man sich auch erinnert.

[Nachtrag, 24.11.2015: Heute sind Animationen wie diese mit Prezi oder der Morph-Funktion in PowerPoint auch in Präsentationen zumindest prinzipiell umsetzbar und ein Beispiel für den sinnvollen Einsatz dieser Funktionen.]

Spread the Word

Picture of Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz