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Der Zipper – Und was ist Ihre Schlagzeile?

Der Zipper beweist: Man kann jede Story in 80 Zeichen erzählen. Was wäre Ihre Schlagzeile am Times Square?

An wenigen Orten der Welt fühlt man sich so schnell so reizüberflutet wie hier: Am New Yorker Times Square mit seinen ewig blinkenden Displays und Werbebannern. Eines der Werbebanner hat dabei eine besondere Geschichte: Der Times Square Zipper am One Times Square. Die Nachrichtenlaufschrift war 1928 der erste öffentliche digitale Newsticker. Wenn es auf dem Zipper war, wussten die Menschen: Das ist jetzt wichtig!

Was wäre Ihre Zipper-Schlagzeile?

Was eine Zipper-Schlagzeile ausmacht: Ihre Botschaft muss extrem kurz und gleichzeitig extrem aussagekräftig sein, um anzukommen. Küchenzuruf in Perfektion, sozusagen.

Was wäre, wenn Sie die Botschaft Ihrer nächsten Präsentation auf dem gigantischen Zipper am One Times Square platzieren könnten? Platz für zwanzig Bulletpoints haben Sie dort nicht. Geht nicht, denken Sie, Ihre Botschaft ist zu komplex? Geht doch, sagt Evan Rudowski, der in den 1980er Jahren den 1,5 Meter hohen und knapp 270 Meter langen Zipper für die Zeitung Newsday mit Worten fütterte:

“We had 80 characters per headline — that’s about eight to 10 words, including spaces and punctuation. By comparison, Twitter users are blathering and verbose. Trust me, you can tell any story in 80 characters.”

Fragen Sie sich vor Ihrer nächsten Präsentation: Was wäre Ihre Zipper-Schlagzeile? Denn erst wenn Sie sie gefunden haben, können Sie Ihrem Publikum vermitteln: Das ist jetzt wichtig!

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Edles Ross oder lahmer Gaul? Nur wenn Sie präzise sind, weiß Ihr Publikum, was Sie meinen.

Im ersten Semester hat mir mein Linguistikprofessor erklärt, wie präzise die deutsche Sprache funktioniert. Er stellte dar, dass es im Deutschen keine zwei Begriffe gibt, die komplett austauschbar sind – bis auf spezielle Fachbegriffe zum Beispiel in der Medizin. So bezeichnen beispielsweise „Pferd“, „Ross“ und „Gaul“ zwar dasselbe Tier, jedoch transportieren sie unterschiedliche Konnotationen und haben demnach unterschiedliche Bedeutungen, die unterschiedlich verwendet werden.

Sprachen variieren in ihrer Präzision. So gibt es im Deutschen einen Unterschied zwischen kennen und wissen (englisch to know), im Englischen hingegen gibt es einen Unterschied zwischen monkey und ape (deutsch Affe). Insgesamt ist Deutsch aber eine Sprache mit einer extrem hohen Präzision, auch dank ihrer Fähigkeit Komposita zu bilden. Schade, dass man in Präsentationen trotzdem oft genug über vage Oberbegriffe stolpert. Dauerbrenner ist zum Beispiel das Wort „Ding“. Neulich begegnete mir: „Mit XY können Sie Dinge erledigen, ohne Kompromisse einzugehen.“ Das ist schön, aber wenn ich nicht weiß, um welche Dinge es geht, fühle ich mich nicht angesprochen.

Werden Sie konkret – Seien Sie präzise!

Wolf Schneider bringt in seinem Buch Deutsch für junge Profis das Problem fehlender sprachlicher Präzision auf den Punkt:

Am törichsten aber verhält sich der Schreiber, wenn er alles Lesevergnügen provokant zerstört, indem er eine Erwartung erst abstrakt weckt und sie dann nicht konkret befriedigt.

Wenn ich weiß, welche Dinge ich meine, wenn ich „Dinge“ sage, sollte ich sie auch benennen. Wenn ich es nicht weiß, woher soll es dann mein Zuhörer oder Kunde wissen?

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Dr. Michael Gerharz

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