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Mehr als Ruhm und Ehre: Warum wir alle Helden sein können

A hero is someone who, in spite of weakness, doubt or not always knowing the answers, goes ahead and overcomes anyway. – Christoper Reeve

In der letzten Woche drehte sich hier im Blog alles um Helden und Heldengeschichten. Was das sollte? Wollen wir Ihnen sagen. Hier sind drei Dinge, die wir letzte Woche über Helden gelernt haben und die Ihnen dabei helfen, auch für Ihre Präsentationen einen Helden zu finden.

1) Helden sind mehr als Superhelden

Denken Sie an einen Helden. Spontan fällt Ihnen wahrscheinlich ein Superheld ein. Ein muskelbepackter, testosteronstrotzender Typ mit strahlend weißen Zähnen und perfekten Haaren. Marke Superman oder Captain America. Oder?

Und dann denken Sie noch einmal darüber nach. Muss ein Held immer eine Superkraft haben? Eigentlich nicht. Beim zweiten Nachdenken fällt uns bestimmt jemand ein, der uns inspiriert hat, den wir bewundern, an den wir denken und uns sagen: “Was der macht, das bewundere ich …” Nehmen wir zum Beispiel John Scofield, Dr. Michael Gerharz’ persönlichen Helden. Ein Jazzgitarrist, der sich nicht mit dem Status Quo abfindet. Der sich und seine Musik ständig neu erfindet. Oder zumindest danach strebt. Weil das, was bequem und erprobt ist, den Weg zu Neuem und Spannendem verbaut, wenn man sich darauf ausruht. Ein Mensch, der sich durch das definiert, was er erreichen kann, nicht durch das, was er nicht erreichen kann.

2) Helden sind überall

Steve Jobs, Nelson Mandela und seit Kurzem wohl Conchita Wurst fallen in diese Kategorie von Helden, die sich auch ohne Superkräfte trauen, gegen den Strom zu schwimmen. Aber ziehen wir den Kreis doch noch etwas enger. Was, wenn Helden direkt vor unserer Nase sind und wir ihnen jeden Tag begegnen? Zum Beispiel Zuhause, im Supermarkt, am Arbeitsplatz. Eine Mutter kann ein Held sein, weil sie ihre Karriere für ihre Familie hinten anstellt. Oder Menschen wie meine Schwiegereltern, die für ihren Sohn alles aufgaben. Jemand, der einer älteren Dame über die Straße hilft, obwohl er selbst schon viel zu spät dran ist. Ein Kollege, der sich traut, dem Chef das zu sagen, was wir anderen alle bloß denken. An diese Art von Held dachten auch viele unserer Kollegen, die wir zu dem Thema befragt hatten.

3) Helden lassen uns mitfühlen

Und was ist all diesen Helden gemein? Sie existieren nicht bloß auf einer Leinwand oder leben ein Leben, das für uns genausogut auf dem Mond stattfinden könnte. Es sind offensichtlich die Helden aus dem normalen Leben, die uns am meisten berühren. Und deshalb sind es auch diese Alltagshelden, die Ihnen helfen können, Ihr Publikum zu überzeugen. Weil sie mitten unter uns leben, können wir alle uns mit ihnen identifizieren, ihr Verhalten direkt auf unser Leben beziehen und sie uns zum Vorbild nehmen. Sie geben uns das Gefühl: Wir alle können Helden sein, weil Heldentum in uns allen schlummert.

Wecken Sie genau dieses Gefühl in Ihrer Präsentation. Erzählen Sie eine Heldengeschichte, in denen Ihr Held Grenzen überschritten hat, die Ihre Zuhörer nicht überschritten haben und nicht überschreiten würden, aber überschreiten könnten. So fühlen sie mit dem Helden, durchleben mit ihm seine Höhen und Tiefen, seine Ängste, seinen Mut und vor allem die Genugtuung, es richtig gemacht zu haben, wenn er sein Ziel erreicht.

Dann bleibt hängen: Das will ich auch! Beziehungsweise: Das kann ich auch!

Und nun? Finden Sie Ihren Helden!

Wer ist Ihr Held? Und welche Rolle spielt er in Ihrer Präsentation, weil er Teil Ihrer Botschaft, Ihres Produkts, Ihrer Idee ist? Teilen Sie mit uns Ihre #heroStory auf Twitter. Wir sind gespannt!

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Kenn ich nich’, find ich doof!

Live-Übertragung einer Krönung? Wenn die Queen sich auf etwas Neues einlassen kann, können Sie das doch auch.

Als Königin Elizabeth am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey gekrönt wurde, waren zum ersten Mal in der Geschichte britischer Krönungen TV-Kameras dabei, um die Zeremonie live in die Wohnzimmer der Untertanen zu übertragen.

Elizabeth war absolut not amused darüber. Vulgär fanden sie und die anderen Mitglieder des Königshauses dieses neue Medium für die Massen. Das hat doch nichts bei einem solch royalen Anlass zu suchen. Doch sie musste sich schließlich dem öffentlichen Druck beugen und die Übertragung zulassen.

Süß, oder?

Man muss einfach über diese Geschichte schmunzeln. Süße altmodische fünfziger Jahre. Heute sind die TV-Übertragungen der königlichen Highlights in der Westminster Abbey ja nicht mehr wegzudenken. Der Trauung von Prinz William und Kate konnte man sogar live auf Youtube folgen.

Naja, damals wussten sie es ja noch nicht besser.

Aber packen wir uns doch mal an die eigene Nase!

Wie oft lehnen Sie etwas reflexartig ab, weil es neu und anders ist? Wie oft fallen Sie lieber in alte Muster zurück, anstatt etwas zu wagen? Wie oft würden Sie gerne etwas Neues ausprobieren, aber machen dann doch einen Rückzieher, weil es anders ist und möglicherweise von den Kollegen nicht ernst genommen werden könnte? Oder weil es einfach bequemer ist, wieder die alte Vorlage zu verwenden. Weil wir sie in und auswendig kennen, weil sie als quasi-Standard anerkannt ist und weil man das so schließlich macht. Und schon immer so gemacht hat.

Nichts ist gut, weil es schon immer so gemacht wurde. Nicht immer ist es sinnvoll, alles Alte umzustoßen und gegen etwas Neues zu ersetzen. Aber es ist immer sinnvoll, zu hinterfragen, ob man etwas nur deshalb ablehnt, weil einem das Neue Unbehagen bereitet.

[Foto: CC-BY Library and Archives Canada, K-0000045]

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Wo sind die Ideenretter?

Herr P. steht nichtsahnend unter der Dusche, als ihm plötzlich eine großartige Idee für seine nächste Präsentation kommt: knackig, kreativ und auf den Punkt. Dass da noch niemand vor ihm drauf gekommen ist! Im Büro stürzt er sich in die Umsetzung. Er feilt stundenlang an Story und rotem Faden, sucht die richtigen Worte und Bilder, bis er findet: So und nicht anders soll meine nächste Präsentation sein.

Ich fände es aber viel besser, wenn…

Voller Stolz stellt Herr P. seine neue Präsentation dem Kollegen vor. „Ja, gefällt mir gut“, sagt der Kollege. „Aaaaaber… Ich fände es viel besser, wenn…“ Da hat er irgendwie Recht, denkt Herr P., der Kollege arbeitet schließlich schon viel länger an dem Projekt, der muss es ja wissen. Er passt seine Präsentation ein kleines bisschen an.

Dann stellt er die Idee seinem Chef vor. „Ja, gefällt mir gut“, sagt der Chef. „Aaaaaber… Ich fände es viel besser, wenn…“ Da hat er irgendwie Recht, denkt Herr P., und dem Chef kann man außerdem nicht widersprechen. Er passt seine Präsentation noch ein kleines bisschen mehr an.

Sein Chef schickt ihn zur Marketingabteilung. „Ja, gefällt uns gut“, sagen die Marketingmenschen. „Aaaaber… Wir fänden es viel besser, wenn…“ Da haben sie irgendwie Recht, denkt Herr P., man muss sich schließlich an die Unternehmensvorgaben halten. Herr P. passt seine Präsentation erneut an.

Erschöpft vom vielen Anpassen sinkt er schließlich in seinen Bürostuhl. Erst da bemerkt er, dass er jetzt zwar alle Meinungen berücksichtigt hat; von seiner ursprünglichen Idee aber, von seinem Baby, ist dabei irgendwie das meiste auf der Strecke geblieben. Übrig geblieben ist die typische seelenlose Präsentation: überladen, verkopft, klischeehaft.

Bedenkenträger, wappnet euch!

Warum musste Herrn P.s Idee sterben? Ganz einfach: Weil er nicht für sie gekämpft hat. Er hat sie einfach im Stich gelassen; geopfert, um niemandem auf die Füße zu treten. Ob Chefs, Kollegen, Bedenkenträger, eine Idee hat viele natürliche Feinde – besonders, wenn sie gut ist. Da gibt es die „So haben wir das aber noch nie gemacht“-Fraktion, die „Ich kann Ihnen nicht sagen wieso, aber so gefällt mir das nicht“-Sager und die „Das ist doch alles neumodischer Unfug“-Motzer.

Hierarchien hin oder her, eines sollte Ihnen bewusst sein: Niemand wird Ihre Idee beschützen, wenn Sie es nicht selbst tun. Klar, das wird anstrengend. Sie müssen widersprechen, argumentieren und überzeugen. Aber außer Ihnen hat Ihre Idee niemanden auf dieser Welt. Wenn Sie den Glauben an sie verlieren, hat sie keine Überlebenschance. Sie und nur Sie müssen für Ihre Idee kämpfen. Sind Sie bereit?

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Ein Loch ist im Blatt

„Wie bitte?” empörte sich meine Tochter. „Wieso soll denn ein Loch das Beste sein, das mir passieren konnte.“ Kurz zuvor hatte sie „aus Versehen“ ein Bild zerstört, das sie mit Aquarellstiften malte. An einer Stelle, die besonders leuchtend rot werden sollte, hatte sie so lange mit den feuchten Stiften gemalt, bis das Papier riss.

Die Enttäuschung war riesig. Und sie wurde noch verstärkt durch meinen „blöden“ Erwachsenenratschlag, dass man aus Fehlern lerne. Ich hatte ihr gesagt, es sei doch gut, dass ihr das mit dem Loch jetzt passiert sei. Denn nun wisse sie ja, dass man mit feuchten Stiften besser aufpassen müsse.

Plötzlich erhellte sich ihr Blick: „Nein, Papa, ich weiß: ich mache einfach noch mehr Löcher in das Papier. Dann wird es ein Fensterbild, durch das die Sonne schön scheinen kann.“

Aus Fehlern lernt man nicht nur. Man kommt auch auf ganz neue Ideen.

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Finden statt suchen

Eine wundervolle Plakatwerbung für die Kammermusik der Berliner Philharmoniker von Scholz & Friends (alle Motive):

Plakatwerbung „Näher an der Klassik“ für die Kammermusik der Berliner Philharmoniker

Wie kommt man auf so etwas? Durch den berühmten Geistesblitz, der mich unerwartet trifft, wenn ich am wenigsten daran denke? Vielleicht. Manchmal. Meistens jedoch nicht. Und wenn doch, dann habe ich ihn vorher eingeladen.

Die beste Einladung für solche Geistesblitze ist ein guter Küchenzuruf, die Kernbotschaft, die beim Publikum hängen bleiben soll. Ein guter Küchenzuruf ist aus Sicht des Publikums formuliert und bringt schon alleine deswegen den viel beschworenen Kundennutzen auf den Punkt.

Und wenn er das tut, dann sind die guten Ideen nicht mehr fern:

  • Kammermusik? Näher an der Klassik. Also: geh so nah ran, wie es nur geht, am besten in das Instrument hinein, siehe oben.
  • MacBook Air? Das dünnste Laptop der Welt. So dünn, dass es sogar in einen Briefumschlag passt. Also: steck’ es in einen Briefumschlag.
  • Bionade? Viel Bio, keine Chemie. Also: „Gut in Bio. Schlecht in Chemie.“ Genau das.

Und das sind eben keine Zufallsprodukte. Einen guten Küchenzuruf kann man sich erarbeiten. Denn er ergibt sich aus den Eigenschaften des Produkts. Und wenn das Produkt etwas taugt, dann findet man auch einen guten Küchenzuruf (wenn man nur lang genug die richtigen Fragen stellt).

Und dann kommen sie eben nicht unerwartet, die Geistesblitze, sondern vorbereitet. Und dann findet man gute Ideen, statt sie zu suchen.

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Zeit für Inspirationen

Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide

Tage wie diese muss man nutzen. Zur Entspannung, zum Kräfte tanken, zur Inspiration. Deswegen sind wir an diesem fantastischen Wochenende in die wunderschöne Wahner Heide gefahren, die bei uns vor der Haustür liegt.

Zeit für Inspirationen

Gerade wenn man ständig den Dingen auf den Grund geht, nach dem Besonderen sucht und das Wesentliche auf den Punkt bringen möchte, braucht man auch immer wieder Abstand, um danach mit frischem Blick die Dinge noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten zu können. Man muss sich Zeit nehmen, das Besondere im Alltag zu entdecken, um das Besondere auch in speziellen Produkten und Ideen finden zu können.

Eindrücke festhalten

Auch deswegen halte ich besondere Momente gerne fest. Das ist heute leichter als jemals zuvor. Mit meinem iPhone habe ich Notizbuch und Kamera immer dabei. Ein paar Schnappschüsse sind damit von besonderen Augenblicken leicht gemacht. Der Fotograf Chase Jarvis bringt das in seinem schönen Buch The best camera is the one that’s with you auf den Punkt:

Wir alle wissen, dass ein Foto nicht über seine Auflösung, seinen Dynamikbereich oder sonst irgendetwas technisches gemessen wird. Es wird gemessen über seinen einfachen – manchmal tiefsinnigen, ein anderes Mal absurden oder humorvollen oder skurrilen – Effekt, den es auf uns hat. … Für mich hat das iPhone einen Traum wahr gemacht. Ein Knopf. Immer dabei. Jederzeit zugreifbar.

Mit offenen Augen

Wer Bilder, Beispiele und Geschichten sucht, um seine Ideen besser zu erklären, der braucht dazu nicht nur Kreativität, sondern auch Inspiration. Die findet man nicht nur durch bloßes Nachdenken, sondern insbesondere, indem man mit offenen Augen durch die Welt geht. Ein Notizbuch und eine Kamera sind dabei ungeheuer nützlich, um die wertvollen Inspirationen, die mir über den Weg laufen, festzuhalten. So wie diese Eindrücke aus der Wahner Heide.

Ein wunderschöner Tag in der Wahner Heide
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Schwerpunkt Kreativität

Wenn die Ideen sprudeln

Sie starten also mit der Vortragsvorbereitung. Natürlich beginnen Sie nicht sofort in PowerPoint, sondern überlegen sich erst einmal auf dem Papier, was Sie alles sagen könnten. Sie sammeln also. Irgendwo haben Sie gelernt, dass das mit einer Mindmap ganz gut funktioniert.

Schnell wird die Mindmap größer, denn Ihre Ideen sprudeln. Eine Idee ergibt die nächste. Das Beispiel Ihres Kollegen wäre nützlich. Ja, und gestern haben Sie noch in der Zeitung über diese neue Studie gelesen. Am besten erzählen Sie auch noch etwas über die Umwelteigenschaften. Ach ja, das hat ja auch Auswirkungen auf … Und immer so weiter.

Ideen sprudeln unkontrolliert

Ihre Mindmap wächst und wächst … und wächst und … und auf einmal fragen Sie sich, wohin eigentlich. Gehören die Nutzerprofile jetzt auch noch in den Vortrag oder ist das eher unwichtig? Wie weit sollen Sie denn bei der chemischen Stoffzusammensetzung ins Detail gehen? Sollen Sie die Ideen zum Product Placement auch noch weiter ausbreiten?

Und dann schauen Sie sich Ihre Mindmap noch einmal an und stellen fest, dass Sie kreuz und quer und mindestens dreimal im Kreis gegangen sind; dass Sie eigentlich gar nicht so genau wissen, wo Ihr Ziel ist, welche Wege Sie gehen müssen und welche nicht.

Kann es vielleicht sein, dass Sie Ihr Thema noch nicht richtig auf den Punkt gebracht haben? Solange Sie einfach vage über “Ihr Thema” sprechen, laufen Sie Gefahr, sich zu verlaufen, vom Hölzchen auf’s Stöckchen zu kommen, höchstens zufällig genau die richtigen Informationen zu liefern. Wenn Sie sich aber überlegen, für wen Sie Ihren Vortrag halten, und was die Zuhörer eigentlich erfahren wollen, können Sie ihnen genau die Informationen geben, die sie brauchen.

Irgendwann in der letzten Woche klingelte mein Telefon wegen genau dieses Problems. Jemand wollte einen Vortrag zum Thema “Energieverbrauch” halten. Er konnte sein Thema einfach nicht eingrenzen, glitt in immer weitere Abzweigungen und Feinheiten ab. Erst als er sein Thema für seine Zielgruppe auf den Punkt gebracht hatte – “Ökologisch Renovieren – 10 Tipps zum Wohlfühlen und Sparen” – sprudelte er kontrolliert und sprintete in die richtige Richtung. Das Thema war konkret und greifbar geworden.

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Keine Idee mehr verlieren mit dem Überall-Gedächtnis
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Lukas Pustina: Keine Idee mehr verlieren mit dem Überallgedächtnis

Porträt Lukas Pustina – Autor des Überallbüro-Blogs

Immer wieder werde ich in Seminaren und Vorträgen gefragt, wie man gute Geschichten und Beispiele findet. Neben den zahlreichen Kreativitätstechniken hilft dabei vor allem eines: Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.

Doch wie behält man all die interessanten Dinge, die man tagein, tagaus findet, im Gedächtnis? Man schreibt Sie auf. Und damit man seine Notizen immer und überall wiederfindet, tut man das am besten digital.

Ich habe Lukas Pustina gebeten, uns seine Methode des Überall-Gedächtnisses in einem Gastbeitrag zu erläutern. Lukas Pustina ist IT-Consultant und Autor des Produktivitätsblogs Überallbüro. Dort gibt er Tipps und Anregungen für zeitgemäßes Arbeiten und zeigt konkret und praktisch auf, wie man motiviert und produktiv seine Arbeit unabhängig von Ort und Zeit erledigen kann. Seine zentrale These lautet: Sei kreativ, wann und wo du es am besten bist.
Keine Idee mehr verlieren mit dem Überallgedächtnis Im Vorfeld eines Vortrags wissen wir meist über was wir sprechen wollen, jedoch wie wir unsere Inhalte überzeugend präsentieren ist noch nicht klar. Es sind aber gerade die Storys, die unseren Inhalt zu unseren Zuhörern transportieren.

Ideenentdeckung

Aus diesem Grund beginnen meine Vortragsvorbereitungen viel früher als die tatsächliche Ausarbeitung des Vortrags. Denn im Gegensatz zum eigentlichen Inhalt wird mir erst mit der Zeit klar, wie ich diesen Inhalt für meine Zuhörer aufbereiten werde.

Inspiration für Ideen zu Storys, passenden Bildern und Fakten finde ich bei gezielter Recherche, beim täglichen Surfen im Internet, im Gespräch mit Kollegen oder bei Spaziergängen. Mal bringt mich ein Artikel aus einer Zeitschrift auf eine Idee oder ich entdecke eine Geschichte in einem Buch.

Ideen

Wann genau mir die passende Idee in Sinn kommt, ist jedoch nicht vorhersagbar, denn unser Gehirn kennt zwei Betriebsarten. Es arbeitet sowohl linear, auf den Moment konzentriert, als auch parallel im Hintergrund. Gerade diese Hintergrundaktivität ist für Assoziationen und damit neue Ideen zuständig. In diesem Modus werden Erinnerungen, Erfahrungen, Erlerntes und Erlebtes zu einem bestimmten Thema durchsucht und zu neuen Ideen kombiniert. Dies geschieht relativ unabhängig von unserer vordergründigen Aktivität – jeder, der eine Melodie im Radio hört, aber erst Minuten später auf den Titel kommt, erlebt gerade den assoziativen Teil unseres Gehirns in Aktion. Dieser kreative Prozess braucht Zeit.

Ideensammlung

Während der Vorlaufzeit zur Vortragsvorbereitung komme ich so immer wieder auf neue Ideen. Dabei ist es wichtig, diese Ideen festzuhalten und zu sammeln. Das Festhalten muss dabei so leicht wie möglich geschehen, ohne all zuviel abzulenken.

Bild5

Zum Sammeln meiner Ideen benutze ich daher die Software Evernote. Sie speichert Notizen und Dokumente aller Art und synchronisiert diese automatisch zwischen meinem Büro- und Home-Computer sowie meinem Smartphone. Auf diese Weise kann ich überall und jederzeit auf meine Notizen bzw. Ideen zugreifen.

Evernote ist mit wenig Mühe zu bedienen und integrierst sich so leicht in die persönliche Arbeitsweise. Über die eingebaute Volltextsuche, die man per Tastenkombination jederzeit auch aus anderen Programmen heraus aufrufen kann, lassen sich Notizen schnell und komfortabel wieder auffinden. Evernote erkennt und versteht sogar Text in Bildern und Fotos und fügt diesen zur Volltextsuche hinzu.

Digital-Ideen

Viel Inspiration bekomme ich beim täglichen Surfen im Internet, egal ob bei der gezielten Recherche oder doch zufällig. Es kann ein einzelner Absatz oder eine ganze Webseite sein. Mit Hilfe von Evernote kann ich beides mit nur einem Knopfdruck (Bild links) speichern und mit den passenden Tags meinem aktuellen Projekt hinzufügen (Bild rechts). Den Browserknopf gibt es für Safari, Firefox und Internet Explorer.

evernoteSammeln evernoteNotiz

Ebenso leicht lassen sich Screenshots festhalten. Dokumente aller Art können per Drag-n-Drop abgelegt werden.

Analog-Ideen

Natürlich findet man seine Ideen nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt. In diesem Fall kann man mit der Handykamera schnell ein Foto vom Schaufenster, der Zeitschriftenseite oder der Abbildung im Buch machen und direkt an Evernote übertragen – manchmal sagt ein Bild eben mehr als Tausend Worte. Mit Hilfe der eingebauten Texterkennung kann man auch solche Notizen leicht wieder finden.

Bild3
Pasted Graphic

So entstammt die Idee zur Erläuterung der Arbeitsweise unseres Gehirns dem Buch “Pragmatic Thinking and Learning”. Um sie nicht zu vergessen, habe ich schnell ein Foto der Buchseite mit der Smartphone-Software von Evernote gemacht.

Hat man Papierdokumente mit mehreren Seiten oder möchte man eine bessere Auflösung, so lässt sich Evernote mit geeigneten Scannern direkt verbinden, so das neue Scans direkt in Evernote abgelegt werden.

Ideenbox

Alle Notizen können über Tags markiert und so zu einem Projekt bzw. Vortrag zusammengefasst und wiedergefunden werden. Über die praktische Funktion “Zusammenführen” können einzelne Notizen zu einer neuen zusammengefügt werden, so dass man am Ende eine einzelne Box für alle Ideen, Gedanken, Inspirationen und Quellen zum Vortrag hat. Aus Ideen in dieser Ideenbox kann man sich später bei der eigentlichen Ausarbeitung des Vortrags die Storys, Bilder und Fakten heraussuchen, die am besten passen.

Versuchen Sie es selbst

Vorträge bestehen nicht nur aus nacktem Inhalt. Gerade die Verpackung einer Aussage hilft den Zuhörern, zu verstehen, was man sagen möchte. Dafür braucht es gute Storys, aussagekräftige Bilder und Beispiele sowie fundierte Fakten. Nur so kann man wirklich mit seinem Vortrag überzeugen. Die Entwicklung eines Vortrags benötigt deswegen Zeit. Jedoch können Kreativität und damit neue Ideen nicht immer auf Kommando abgerufen werden. Deswegen ist es umso wichtiger seine Ideen schnellstmöglich mit geringem Aufwand festzuhalten.

Ich setze dafür seit langem Evernote erfolgreich ein und verliere so keine Idee oder Anregung mehr. Versuchen sie es selbst. Diesen Gastbeitrag habe ich Schritt für Schritt von der Idee, über Brainstorming bis zum endgültigen, ausformulierten Text in Evernote entwickelt. Mit der Zeit kamen Bilder und Fotos dazu.

Evernote ist in der Basis-Version kostenlos und voll funktionsfähig. Die Premium-Version bietet verschlüsselte Datenübertragung, mehr Übertragungsvolumen und die Unterstützung für beliebige Dateiformate. Evernote gibt es für Mac OS X und Windows. Zur Zeit werden die Smartphones iPhone, Android, Blackberry, Windows Mobile und Plam Pre unterstützt.

Viel Erfolg beim Sammeln wünscht Ihnen,
Lukas Pustina

Weitere Gastbeiträge
Heide Liebmann – Authentisch präsentieren mit dem Nasenfaktor
Dr. Kerstin Hoffmann – Verständlich kommt von Verstand
Gitte Härter – Gut gelacht ist halb gewonnen
Alle Gastbeiträge

Post-Its für Fortgeschrittene

Im Duarte-Blog beschreibt das Team von Duarte Design ihren Prozess zum Überarbeiten einer Workshop-Präsentation. Beeindruckend ist die Verwendung von Post-Its zur Strukturierung der Folien für den Workshop.

Ich selbst nutze Post-Its intensiv zur Strukturierung von Ideen und zur Vortragsvorbereitung und setze es auch in Beratungen gerne ein. In Kombination mit einer Tafel ermöglichen sie eine Dynamik im Umgang mit Ideen, die ein starrer Computerschirm nicht bietet.

Ich kann vor- und zurücktreten, gruppieren oder umstrukturieren, Kommentare auf die Tafel schreiben und auf neuen Post-Its schnell neue Ideen skizzieren ohne kompliziert ein Diagramm mit der Computermaus zu zeichnen.

Es müssen ja nicht gleich, wie bei Duarte, acht volle Tafelwände werden, aber hilfreich ist diese Herangehensweise fast immer. Und falls Sie bestehende Folien in diesen Prozess integrieren möchten, hat Duarte auch einen Tipp für Sie bereit: Drucken Sie die Folien in Miniaturansicht aus und heften Sie sie einfach zwischen Ihre sonstigen Post-Its.

Trennungsschmerz

Mann spielt auf einer Akustikgitarre

Wenn man sich von etwas trennen muss, das man lieb gewonnen hat, dann ist das meist mit Wehmut verbunden. Ich habe mich neulich von meiner alten Gitarre getrennt, nachdem ich mir nach über 20 Jahren eine neue Konzertgitarre gekauft habe. Obwohl die neue Gitarre um Größenordnungen besser klingt, verband ich mit der alten Gitarre dennoch viele, viele Erinnerung. Ich weiß noch, wie stolz ich war, als ich auf dem Abschlusskonzert meiner Grundschulzeit spielen durfte. Aber irgendwann ist die Zeit für eine neue, eine bessere Gitarre einfach gekommen.

Manchmal muss man sich auch von guten Ideen trennen. Gute Ideen verfolgen wir am liebsten, auch beim Präsentieren. Wenn uns eine tolle Geschichte einfällt, dann denken wir ständig daran, wie wir diese Geschichte am besten in die Präsentation integrieren. Wenn wir eine tolle Folie gestaltet haben oder ein grandioses Foto gefunden haben oder eine richtig aufwendige Animation zur Erklärung eines komplexen Sachverhalts gebaut haben, dann feilen wir immer weiter daran und schauen uns das Ergebnis wieder und wieder an, weil uns die Idee einfach so gut gefällt.

Und dann kommt das große Aber… irgendwie ist die Sache noch nicht ganz rund. Vielleicht müssen wir doch noch ein bisschen mehr daran feilen; vielleicht müssen wir die Geschichte auch einfach an einer anderen Stelle erzählen; oder noch etwas am Übergang feilen… Aber solange wir auch feilen, das komische Bauchgefühl bleibt.

Vielleicht war ja die Idee doch nicht so großartig?

Manchmal muss man sich von Ideen trennen, die man lieb gewonnen hat. Das tut weh, schließlich haben wir enorm viel Zeit da hinein investiert. Aber wenn die Idee einfach nicht richtig in die Präsentation passt, dann ist die einzig richtige Wahl, sie beiseite zu legen. Vielleicht kommt ihr großer Auftritt ja später noch einmal, aber nicht jetzt und nicht in dieser Präsentation; denn die ist mit einer anderen Idee einfach noch viel besser geworden. 

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Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz