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Kommt es auf den ersten Eindruck an?

Das wär doch was. Ich konzentriere mich in meiner Vorbereitung ganz besonders auf die ersten Sekunden: Wie betrete ich die Bühne? Wie begrüße ich das Publikum? Wo stehe ich? Was tue ich mit meinen Armen? Ein wohlplatzierter erster Satz. Und schon hab’ ich das Publikum im Sack, so weit, dass es fast schon egal ist, was ich danach noch erzähle.

Letztes Jahr schien eine Studie zur Wirkung von TED-Vorträgen diese Folklore über den ersten Eindruck endlich zu bestätigen. Vanessa Van Edwards hatte 760 Teilnehmer gebeten, TED-Vorträge u.a. nach dem ersten Eindruck zu bewerten. Ihre Schlussfolgerung war eindeutig:

Our research suggests that we decide if we like the TED talk in the first 7 seconds — and it has very little, if nothing to do with words.

Ist das also endlich die Bestätigung, dass der erste Eindruck – nur 7 Sekunden – entscheidet und es dabei sogar nur auf die Körpersprache ankommt?

Nein. Natürlich nicht. Diese Schlussfolgerung wäre mindestens sehr voreilig. Die Studie zeigt eben nicht, dass diese Interpretation gerechtfertigt wäre.

Was hat Van Edwards gemessen?

Van Edwards hat die Testpersonen in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe sah nur 7-Sekunden-Ausschnitte der Vorträge, die andere Gruppe Vorträge in ihrer gesamten Länge. Anschließend sollten die Personen die Vorträge bewerten.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Vorträge, die in der Gesamtlänge am besten bewertet wurden, wurden auch schon nach den ersten sieben Sekunden am besten bewertet, selbst dann, wenn der Ton ausgeschaltet war.

Folgt daraus, dass die ersten 7 Sekunden entscheiden?

Folgt daraus, dass die ersten sieben Sekunden entscheiden? Nein. Viel naheliegender ist nämlich, dass die Kausalität genau umgekehrt ist. Gute Vorträge sind normalerweise auch schon in den ersten 7 Sekunden gut und das Publikum ist in der Lage, das schnell zu erkennen. Anders ausgedrückt: Menschen, die tolle Vorträge halten, strahlen das auch schon in den ersten Sekunden durch ihre Körpersprache aus.

Vor zwanzig Jahren gab es ein ganz ähnliches Experiment zur Bewertung von Hochschulprofessoren (PDF). 1993 zeigten die Psychologen Nalini Ambady und Robert Rosenthal Studenten in mehreren Versuchsreihen kurze Videoausschnitte von Vorlesungen. Anschließend sollten die Studenten eine Bewertung der Professoren abgeben. Die Wissenschaftler wollten testen, wie kurz die Videoausschnitte sein dürfen, um immer noch dieselbe Einschätzung der Professoren zu erzeugen wie eine Studentenumfrage nach Abschluss des gesamten Semesters.

Ambady und Rosenthal fanden heraus, dass wenige Sekunden reichen, um gar ein ganzes Semester vorherzusagen. Auch diese Studie wurde damals häufig so interpretiert, dass Studenten in Bewertungen anscheinend nur auf Äußerlichkeiten achteten. Ambady und Rosenthal selbst sahen das in ihrer Schlussfolgerung allerdings so:

Not only do we possess the remarkable ability to form impressions of others … but, perhaps more remarkably, the impressions that we form can be quite accurate.

Wer gut vorbereitet ist, ist es normalerweise auch in den ersten Sekunden

Das klingt schon ganz anders. Ambady und Rosenthal vermuteten, dass der erste Eindruck deswegen so auffallend stark mit dem späteren Gesamteindruck übereinstimmt, weil wir – genauer gesagt: die Studenten damals – tatsächlich ziemlich gut darin sind, aus dem ersten Eindruck akkurate Rückschlüsse auf den Gesamteindruck zu ziehen.

Mit anderen Worten: Ja, der erste Eindruck zählt. Aber nicht in dem Sinn, dass das Publikum danach das Hirn ausschaltet und von diesem ersten Eindruck geblendet wäre. Der erste Eindruck zählt deswegen so stark, weil er eben normalerweise tatsächlich mit dem Gesamteindruck übereinstimmt. Wer gut vorbereitet ist, ist es auch in den ersten Sekunden – übrigens auch in anderen 7-Sekunden-Ausschnitten.

Daraus zu folgern, dass der erste Eindruck alles entscheidet, ist nicht zulässig. Kann man nach einem schlechten ersten Eindruck noch einen tollen Vortrag halten? Auf jeden Fall. Kann man einen schlechten Vortrag mit einem genialen ersten Eindruck retten? Eher nicht. Soll man sich Gedanken über den Einstieg machen? Natürlich. Ist das wichtiger als der Rest? Ziemlich sicher nicht.

Es gibt keine Abkürzung

Nicht, wer einen besonders guten Einstieg hat, punktet beim Publikum, sondern wer beim Publikum punktet, tut das normalerweise schon in den ersten Sekunden. Wer sich gut vorbereitet hat, ein tolles Produkt hat, an das er selbst glaubt, eine runde Story, mit der er sich wohlfühlt, der strahlt das normalerweise während seines gesamten Vortrags aus.

Auf der anderen Seite hat das Publikum anscheinend eine gute Antenne dafür, ob der Vortrag etwas taugt oder eine Pfeife vor ihm steht. Kann man es täuschen? Möglicherweise. Reicht dafür der erste Eindruck nachhaltig aus? Ich glaube nicht.

Es gibt daher noch immer keine Abkürzung. Wer einen tollen Eindruck hinterlassen will, muss wohl einen tollen Vortrag vorbereiten. Natürlich ist es sinnvoll, sich dabei Gedanken über den ersten Eindruck – Einstieg und Auftreten – zu machen. Alles andere wäre ein schlechter Rat. Schon alleine, weil es auch Ihnen selbst ein besseres Gefühl gibt, wenn schon der Anfang Ihres Auftritts souverän funktioniert. Aber genau so ein schlechter Rat wäre es, sich auf einen tollen ersten Eindruck zu verlassen.

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Let’s Talk: Die unglaubliche Flexibilität eines leeren Blattes Papier

Heute zu Gast bei Let’s Talk: Tim Themann, Autor des Buches und des gleichnamigen Blogs „Die Computermaler“. Als Leiter der Consulting-Abteilung eines großen Hamburger IT-Dienstleisters hinterlässt er bei Vorträgen und Workshops eine breite Spur von mit Visualisierungen bemalten Whiteboards und Flipcharts. In seinem Buch erklärt er, warum und wie andere diesem Beispiel folgen sollten.

Wir haben uns gefragt, warum zwar einfache Visualisierungen so wirksam sind und trotzdem viele eine Scheu davor haben, warum in so wenigen Unternehmen gute Gestaltung und Wirksamkeit ein Maßstab bei Vorträgen sind, und wie man Besprechungen interaktiver und effektiver machen kann.

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Let’s Talk: Aus dem Leben eines Extremkletterfotografen

Während andere über Content Marketing reden, klettert er in den steilsten Felswänden und macht grandiose Fotos. Der Extremkletterfotograf Frank Kretschmann produziert Content, den die Leute sehen wollen, weil es faszinierende Bilder sind, hinter denen faszinierende Geschichten stecken. Heute ist er mein Gast bei Let’s Talk.

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Unbedingt anhören, denn Frank hatte eine Menge zu erzählen.

„Ich hatte das Glück, an Klettergeschichte teil zu haben. Das mit meinen Bildern dokumentieren zu dürfen, ist einfach großartig.“ – Frank Kretschmann
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Let’s Talk: Warum Meetings wie Modern-Talking-Platten sind

Heute zu Gast bei Let’s Talk: Dr. Stephan List, Autor des Toolblogs, in dem er über persönliche Produktivität schreibt. Außerdem ist er Berater für Organisationsentwicklung.

Wir haben uns darüber unterhalten, warum Meetings wie Modern-Talking-Platten sind, warum wir zwar alle sprechen, aber noch lange nicht alle be-sprechen können, und wie man Meetings kürzer und effektiver macht.

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Let’s Talk: Ist das noch Arbeit oder macht das schon Spaß?

Heute zu Gast bei Let’s Talk: Tim Bruysten, Prof. für Game Design an der Mediadesign Hochschule in Düsseldorf und Inhaber der Beratungsagentur richtwert. Mit Erkenntnissen aus der Spieltheorie und dem Game Design berät er Unternehmen auf dem Weg zu mehr Produktivität, zufriedeneren Mitarbeitern und loyaleren Kunden.

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Let’s Talk: Was ist sinnvolle Kommunikation?

Heute zu Gast bei Let’s Talk: Clemens Meiß, Geschäftsführer bei Get The Point, einer Marketingagentur aus Köln, die sich auf die Positionierung von Unternehmen spezialisiert hat. Der Leitspruch von Get The Point lautet „Wir machen Sinn zur Marke“.

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Let’s Talk: Der Ehrenpreis für Gestaltung

Let’s Talk mit Juli Gudehus, Gestalterin aus Berlin. Wir unterhalten uns über den Ehrenpreis für Gestaltung, den Gudehus 2012 ins Leben rief. Der Ehrenpreis ist „eine Art Bundesverdienstkreuz für Gestalter in Deutschland“. Jeder kann jeden vorschlagen. Themen unseres Gesprächs waren u.a.: Was macht Gestaltung eigentlich ehrenswert? Warum reden wir im Alltag so wenig über Gestaltung? Und wenn, dann eher über schlechte als über gute Gestaltung? Wie können wir den Blick schärfen für das, was uns den Alltag – oft unbemerkt – leichter, angenehmer, manchmal auch schlicht schöner macht?

Hören Sie unbedingt rein! Und danach habe ich eine Bitte an Sie: Schauen Sie sich um, finden Sie ehrenswerte Gestaltung und schlagen Sie diese für den Ehrenpreis vor. Viel Spaß beim Anhören:

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Let’s Talk: Führungskräfte sind auch nur Menschen

Let’s Talk, diesmal mit Jochen Mai, Autor der Karrierebibel.

Worüber wir geredet haben? Über doofe Chefs und Chefs, die ihre Mitarbeiter für doof halten. Über Dampfplauderer und Luftpumpen, heiße Luft und platzende Luftballons. Über Ehrlichkeit, Motivation, Vision, Arroganz, Verantwortung und Freiheit.

Kurz: Wir haben uns gefragt, welche kommunikativen Fähigkeiten eine Führungskraft braucht. Hörenswert:

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Let’s Talk: Sind Gespräche die besseren Präsentationen?

Let’s Talk mit Peter Claus Lamprecht, Präsentationsberater aus Hamburg. Wir haben uns gefragt, ob, wie und in welcher Situation Programme wie PowerPoint und andere Werkzeuge helfen, Präsentationen besser zu machen.

Was das mit Ziegen zeichnenden IT-Beratern, twitternden Präsentationen, einem User Interface für die Gedanken von Rednern, Büros im Wald und der Geschwindigkeit von PowerPoint zu tun hat, finden Sie am besten direkt selbst heraus:

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Let’s Talk: Brenne für dein Thema, aber brenne nicht durch

Heute zu Gast bei Let’s Talk: Anke Tröder, Präsentationstrainerin und Dozentin an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.

Wir gehen dem Thema Authentizität auf den Grund und haben uns gefragt:

  • Wie ich mein bestmögliches Selbst finde?
  • Wo der Platz für die Stillen ist?
  • Wie transparent ich sein muss, um authentisch zu wirken?
  • Warum ein begeisternder Vortrag die Persönlichkeit des Vortragenden sichtbar werden lässt?
  • Warum „authentisch“ nicht heißt, dass man sich nicht verbessern darf?
  • Wie man es schafft, dass der Körper automatisch das richtige macht?
  • Warum man für sein Thema brennen soll, dabei aber nicht durchbrennen darf?

Viel, viel Stoff für eine halbe Stunde und daher unbedingt lohnenswert:

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Dr. Michael Gerharz

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